S/Y Seven Seas

 

Crew: Veronika & Robert

Registration: AUT N-29520

 

MMSI: 203746200

VHF Radio: OEX9520

HAM Radio: OE6RHF

SAT Phone: 00870776721249

 

 

28.1. Aufbruch von Panama

 

Nachdem wir beim Ausklarieren Freitagnachmittag und Samstag noch zusätzliche 50 Dollar Over-Fee losgeworden sind, haben wir wirklich genug Geld in Panama gelassen. Hohe Einklarierungskosten, das Leihauto, Die Shelterbay Marina, die Kanaldurchfahrt und der Großeinkauf haben unser Budget ganz schön strapaziert. Samstag verabschieden wir uns noch von Ferry und Brigitte von der SY Alrisha und Sonntag geht’s dann, gemeinsam mit Bernd und Birgit von der SY Rebell endlich los. 

29.1.-5.2. Las Perlas

 

Bei wenig Wind starten wir mit dem Gennaker. Ein wunderschöner Segeltag mit reichlich Fischfang und idyllischem Sonnenuntergang vor der Isla Chapera und Isla Mogo Mogo. Wir bleiben zwei Tage, paddeln ein wenig mit unserem neuen Kajak herum und genießen die Ruhe und sauberes Wasser. Der Pazifik ist allerdings deutlich kälter, sodass wir nicht recht ausgiebig im Wasser sind. Mit einem Zwischenstopp an der Westküste der Isla del Rey, der Ankerplatz überzeugt uns nicht, bleiben wir den Rest der Zeit bis zum Start am Ankerplatz vor dem Rio Cacique. 

31.1. Village Esmeralda im Süden der Isla del Rey

 

Ein kleines Fischerdorf, nur übers Wasser erreichbar, hier sind wir weit weg von der gewohnten Zivilisation, Internet geht auf jeden Fall nicht mehr. Wir werden gleich von Einheimischen umringt, wir kaufen eine Staude Bananen und schenken den Kindern Cola. An Land werden wir von einer Schar fröhlicher Kinder begleitet. Sie zeigen uns den ganzen Ort inklusive ihrem Telefonplatz, nur da am Hügel gibt es Empfang. Alle sind sehr freundlich, zu kaufen gibt es etwas Obst, Trinkwasser haben sie selbst kaum, sie fragen uns häufig nach Wasser und Müll kann man hier auch nicht wirklich entsorgen. Wir machen kurz vor dem Start noch ein Lagerfeuer am Strand, hier die beste Möglichkeit um nicht Unverrottbares in die Natur zu kippen. 

5.2. 09:00 Anker auf

 

Auf den kurzen Segelstrecken zwischen den Inseln haben wir jedes Mal Fisch gefangen. So viel, dass wir einkochen, einsalzen und vorgebraten vakuumieren. So haben wir reichlich Vorräte für die nächste Zeit und das ist gut so, denn auf den weiteren 2750 Meilen gibt es nur mehr zwei weitere Fische. Der Pazifik scheint ziemlich leer gefischt zu sein, oder es ist jetzt einfach nicht Saison. Die eigens angefertigte Plane um die Sauerei an Bord beim Ausbluten lassen zu verhindern können wir gerade noch testen. 

Proviant

 

Eine Woche Las Perlas bringt uns gute Fischvorräte, frisches Obst und Gemüse dezimiert sich aber schon ziemlich rasch. Hoffentlich haben wir genug mit je 12 kg Zwiebel und Kartoffel, 60  Eiern, reichlich Tomaten, Zucchini, Gurken, Paprika, die alle nicht so gut haltbar sind. Die zweite Hälfte der Strecke wird uns Kraut und Kürbis vor Konserven bewahren. Die Bananen werden alle gleichzeitig reif und müssen rasch gegessen werden. Sie sind sehr gut, nur zwei Tage fast ausschließlich Bananen reichen dann auch wieder. 

5.2.- 3.3. 2018 Las Perlas bis Rapa Nui

2750 Meilen liegen vor uns, wir starten mit gutem Rückenwind, der uns die ersten drei Tage aus der großen Bucht von Panama rausbringt. Dann kommen wir in die Kalmenzone, der Wind lässt schlagartig nach, dreht auf Süd und bringt uns nur ganz langsam voran. Das Meer ist ganz glatt, das Segeln angenehm ruhig, wir haben viel Zeit zum Lesen und Rasten.

Am 10.2.um 03:30 überqueren wir den Äquator, jetzt sind wir auf der Südhalbkugel, sonst ändert sich noch nicht recht viel, wir treiben einige Tage immer wieder dahin oder segeln ganz langsam, aber es geht voran.

Am 7. Tag begegnet uns ein Fischer, einmal sehen wir einen Frachter, sonst sind wir die ganze Zeit alleine im unendlichen Blau.

Bis zum 13.Tag plagen wir uns aus dem wenigen Wind Fahrt zu machen, einmal erwischt uns ein Ast vom Humboldtstrom und schiebt uns gegen Nordwest. Da müssen wir kurz mal einige Stunden mit dem Motor fahren, sonst wären wir glatt auf den Galapagosinseln gestrandet.

Ab dem 14. Tag geht’s dann mit relativ konstantem Südostwind dahin, meistens sonnig, manche Tage bewölkt und immer wieder Squalls, die uns aber zum Glück nur streifen und etwas rescheren Wind bringen.

Wir gewöhnen uns an den Bordalltag, finden unseren Rhythmus und genießen die Tage. Die Zeit vergeht eigentlich recht rasch, ab dem 18.Tag starten wir zu den letzten 1000 Meilen.

Außer ein paar kleinen Reparaturen am Windpilot und einem kaputten Bookreader, der sich leider nicht mehr richten lässt, läuft alles perfekt.

Wir haben es alles in allem gut erwischt und Rapa Nui in 27 Tagen erreicht. Zuletzt hat uns der Wind nochmal verlassen, mit nur drei Knoten Fahrt sind die letzten 200 Meilen ein Geduldspiel. Der Pazifik wird uns mit seinen schwachen Winden in Erinnerung bleiben, besser so als Schiffbruch in stürmischer See.

 

Zum Abschluss noch ein paar Bilder von unserer Reiseumgebung, eintönig und doch abwechslungsreich. Die Nächte mit über vollem Sternenhimmel und zuletzt auch Vollmond sind sensationell. 

4.3. 2018, 9:30 Anker fällt vor Hanga Roa

Wir sind noch 40 Meilen entfernt, da sehen wir zum ersten Mal Land am Horizont. Zuerst sieht es aus als gäbe es nebeneinander zwei Inseln, erst von der Nähe sieht man den flacheren Teil dazwischen. Der Wind hat uns verlassen und wir kommen nur mit 2,5-3 Knoten voran. So können wir die Insel im Abendrot bewundern und weil wir erst bei Tageslicht ankern wollen genießen wir den Sonnenaufgang über der Insel auch noch von Bord aus.

18 Meilen vor der Küste wieder einmal ein Fisch an der Angel, der jedoch beim Reinholen samt Köder von einem riesen Fisch gefressen wird. Gleich danach verlieren wir noch zwei weitere Köder an große, hungrige Fische, die gleich unsere Angeleinen abbeißen.

 

Jetzt heißt es ankommen, warten auf die Beamten zum Einklarieren und vielleicht bald schon mal einen Fuß an Land setzen und wieder einmal festen Boden unter den Füßen spüren.