S/Y Seven Seas

 

Crew: Veronika & Robert

Registration: AUT N-29520

 

MMSI: 203746200

VHF Radio: OEX9520

HAM Radio: OE6RHF

SAT Phone: 00870776721249

 

 

18.8.-21.8. Grenada- Bonair

Nachdem wir den Durchzug vom Wirbelsturm Harvey und die darauf folgende Flaute noch abgewartet haben, segeln wir Freitag gegen Abend los. Der Mond ist inzwischen eine Sichel und leuchtet kaum, die Sterne sind hell genug damit wir um uns herum Schiffe erkennen könnten. Wir segeln ohne Lichter ca. 20 Meilen nördlich der Venezulanischen Inseln Richtung Westen und hoffen so nicht gesehen zu werden. Venezuela muss man wegen Piratenüberfällen und der instabilen politischen Lage meiden. Es geht recht gut voran, eine Dorade kommt von der Angel gleich abends auf den Teller und wir essen ohne alles festhalten zu müssen. Außer zwei kurzen Regenschauern werden wir auch von Squalls und Gewittern verschont, einige sehen wir am Horizont, in der Nacht auch ausdauerndes Wetterleuchten, alles zum Glück weit weg. Leider lässt der Wind am dritten Tag fast ganz aus, unser Versuch mit dem Gennaker zu segeln ist ein kurzes Vergnügen und endet mit einem zweistündigen Bergemanöver inklusive Mastkletterei um alles wieder zu klarieren. So kommen wir leider erst im Dunklen an, bekommen aber super Assistenz beim Bojenmanöver von Michael und Gaby von der SY La Joya. Ohne ihre Hilfe hätten wir die Boje wahrscheinlich nicht mal gesehen.  

Kurz bevor es dunkel wird runden wir noch die Südspitze von Bonair, die man auch bei Licht erst ganz spät ausnehmen kann. Sie besteht nur aus dünnen Streifen Sandstrand zwischen Meer und Lagune dahinter. Ein paar Hütten, Häuser und Palmen bekommen wir noch zu Sehen, dann ist es stockdunkel und wir segeln nach GPS-Kurs auf die Lichter der Hauptstadt Kralendijk zu. 

Die ersten Eindrücke vom Bojenfeld, direkt vor dem Ort und den noblen Apartmenthäusern. Alles gepflegt, viele Lokale, Boutiquen und Eissalons. Erster Eindruck gar nicht karibisch, erinnert eher an Europa, ein bisschen an Barbados. 

In den drei Wochen die wir jetzt hier sind gab es nur einmal Regen. Es ist meist wolkenlos und heiß, sogar das Wasser hat 30 Grad. Unter tags ist man da lieber im Wasser als an Land, die Insel ist flach, trocken und schattenlos. Wir nutzen die Zeit zum Schnorcheln und Tauchen, unsere Ausrüstung funktioniert gut, wir sind zufrieden. Jeder Tag klingt mit perfektem Sonnenuntergang aus, wir genießen.

20.9.2017 Radausflug

Wenig Wind ist ideal um die Räder an Land zu bringen, weniger toll dann das Radeln bei brütender Hitze, weitgehend ohne Schatten. Die Insel ist dominiert von Kakteen und allerhand dornigem Gestrüpp, ein Platter muss da wohl sein. 

Die einfachen Supermärkte werden zu Oasen am Weg, man sehnt sich nach kalten Getränken. Im Westen noble Villen und tolle Tauchplätze, im Landesinneren und im Osten schroffe Küsten, Brandung und einfache Orte, so wie sonst überall auf den karibischen Inseln. Am Abend transportieren wir die Räder zurück an Bord, denn angeblich würden sie hier gerne geklaut werden. 

Damit wird das Radfahren auf der Insel eher zum Ausnahmeprogramm als zur täglichen Mobilität. 

Unser zweiter Radausflug führt uns an die Ostküste zur Lac Bay. Mitten im trockenen Nichts finden sich hier schmucke Apartments und Lokale. Hier urlauben Surfer.

Fast jeden Tag erledigen wir ein paar Arbeiten. Und einen der nächsten windstilleren Tage nutzen wir für den großen Radausflug in den Süden der Insel. 

Wieder vorbei an der Surfer Lagune. In der Lagune gibt es einen kleinen Hafen für Fischerboote und ein paar Lokale mit Surf Verleih. Es ist schön hier, nur leider wieder viel zu heiß.

An der schroffen Ostküste sammelt sich der angespülte Müll. Müllkunstwerke zieren die Klippen und erzählen Geschichten von Schiffbruch und Verlusten. Vorbei geht es am Leuchtturm und verfallenem Haus zu den Sklavensiedlungen im Süden. Die Farben der Hütten und der Obeliske zeigten den Schiffen wo sie welche Salzqualität laden können. Sklaven, die hier arbeiteten mussten in den kleinen Hütten, bis zu 10 Personen, schlafen, kaum vorstellbar. 

Die nächste lange Gerade zieht sich zwischen tüklisem Meer auf der einen Seite und den rosa Salzlagunen auf der Anderen dahin. Ein tolles Farbspiel, die Luft flirrt vor Hitze, das Einzige was kühlt ist der Fahrtwind beim Radeln. Wir holen uns auch eine Probe vom Salz und sind verwundert, dass es hier große Salzsteine sind. Zurück zum Schiff geht es wieder vorbei am Flughafen, durch die Stadt bis zur Harbour Village, der Marina, wo wir die Räder wieder mit dem Dingi zum Schiff zurück bringen. 

11.10.2017 Radausflug in den Nationalpark

Den letzten windstillen Tag, für die nächste Zeit, nutzen wir um doch noch in den Nationalpark zu radeln. Vorbei an der Raffinerie zum Gotomeer, einem Salzsee mit Flamingos und allerhand anderer Vögel, ein idealer Nistplatz. Sonst überall Kakteen, alles trocken und staubig, so haben wir keine Lust auf die ausgeschilderten Mounten-Bike-Trails und bleiben lieber auf den Straßen. Auch so kommt eine lange anstrengende Runde zusammen. 

Beim Refresher mit einer sehr netten Tauchlehrerin übe ich all die Manöver unter Wasser und es gelingt erstaunlich gut. Die letzte Woche kann ich mit Erwin von der SY Crocodile noch ein paarmal tauchen gehen, die Unterstützung ist echt super und jeder Tauchgang wird entspannter. Man bekommt die Fische auch ganz gut vor die Kamera, leider kommen die Farben nicht zur Geltung, da wird es noch Filter brauchen. Jetzt gibt es, dank Erwin auch immer wieder frischen Fisch direkt vom Fischer. 

Montag 23.10. ist es dann soweit, wir segeln hinter der Schlechtwetterfront nach Curacao.