S/Y Seven Seas

 

Crew: Veronika & Robert

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2.10.2022 Whangarei bis Dargaville

Wir starten bei Regen, das Wetter soll auch die nächsten Tage so bleiben. In Dargaville besuchen wir zuerst das Museum am Berg mit schönem Ausblick über den Ort. Ein paar schön renovierte Gebäude stehen noch aus dieser Zeit.

 

Die europäische Besiedelung hat hier mit dem Schürfen von Kauriharz begonnen. Die Bäume wurden frisch angezapft oder fossiles Harz wurde aus dem Boden gegraben (gumdigger).Die damalige Zeit ist im Museum mit vielen Bildern, persönlichen Geschichten und Gegenständen anschaulich dargestellt. Ein älterer Herr, der den Eintritt kassiert begrüßt uns herzlich und erzählt noch einiges aus seiner Jugend.

Montag verbringen wir an den Kai Iwi Lakes, ein Naturschutz- und Erholungsgebiet an der Westküste. Die Seen liegen im Bereich ehemaliger Sanddünen und sind nur von Regenwasser gespeist. Wir radeln um den großen See und genießen trotz Regen den schönen Platz.

Im gesamten Nordland fährt man auf kurvenreichen Straßen durch saftig grüne Landschaft. Neben Kühen stehen auch oft Schafe auf den Weiden. Wildschweine hängen über den Zaun.

Hier gibt es jede Menge Wälder mit Kauribäumen, einige Wege sind gesperrt damit sich die Bäume erholen können. Beim Eingang sind große Schuhputzstationen, Pilze, die man mit den Schuhen vertragt, gefährden die Wurzeln der Bäume. Die zwei ältesten Bäume sind wirklich gewaltig wenn man davor steht, man versteht warum sie von den Maori veehrt wurden.

Hokinaga Harbour, in dieser weit eingeschnittenen Bucht soll Kupe, der erste Polynesier der Neuseeland erreicht hat gelandet sein. Die ersten Siedlungen sind auch hier entstanden. Die Brandungswellen sind eindrucksvoll, man kann sich gar nicht vorstellen wie sie mit ihren kanuartigen Schiffen hier sicher an Land gekommen sind. Bei Rawene kann man mit der Fähre übersetzen und die Westküste weiter Richtung Norden fahren.

In Ahipara beginnt die 90 Miles Beach, eine der Attraktionen hier im Norden. Ein endloser Sandstrand (90km lang) den man mit Allradfahrzeugen befahren kann. James Cook hat die Küste Desert Coast genannt, oft ist sie in eine Art Nebel gehüllt, man hört die Brandung, sieht die Küste aber nicht. Hinter dem Sandstrand befindet sich eine Dünenlandschaft, die nahtlos in Weide und Ackerland über geht. Ab hier gibt es nur eine Straße die ans Cap Reinga, ganz in den Norden führt.  

Kaitaia ist der letzte größere Ort mit einer Ausstellung über die Gumdigger, die hier hart gearbeitet haben. Es gibt hier noch eine dalmatinische Tradition und ein Kulturhaus. Weiter Richtung Norden wird die Küste immer rauher, steile Klippen säumen weiße und rosa Sandstrände. Cape Reigna mit dem nördlichsten Leuchtturm Neuseelands ist hier der besondere Ort. Wir erleben ihn bei stürmischem Westwind mit aufgepeitschter See. Wir müssen uns gegen den Wind stemmen und sind rasch ausgefroren, schade, wäre gerne hier länger gesessen und hätte die Weite des Meeres genossen.

Die Te Paki Sanddünen liegen ein paar Kilometer abseits der Straße, riesig groß umgeben von Wiesen und Wäldern. Ein Fluss schlängelt sich vorbei und bildet eine Sumpflandschaft, ein Paradies für Vögel. Wir waten barfuß durchs Wasser und erklimmen die Dünen. Von oben sensationelle Blicke aufs Meer und ins umgebende Land. Heute ist deutlich weniger Wind, gut bei so viel Sand.

Der Campground an der Spiritbay ist wunderschön, der Strand, die Dünenlandschaft und die Lagune laden zu endlosen Wanderungen ein. Wir sind über vier Stunden unterwegs, nur ein Squall erwischt uns, sonst scheint erstmals wieder die Sonne.

An der Küstenstraße gibt es einige nette Orte und kleine Häfen. Tief eingeschnittene Buchten laufen flach zu den Mangroven aus. Hier werden Austern und Greenlips gezüchtet. In Mangonui ist der Besuch des Fish and Chips Lokals ein Muss, an der Matauribucht das Denkmal der Rainbow Worrier. Im Hafen von Whangaroa stehen zwei schönes Kanus.

Der Hafen von Kerikeri ist umgeben von einer schönen Parklandschaft. Wege mit Schautafeln zeigen wie es früher hier ausgesehen hat. Die alten Gebäude sind renoviert und auch der historische Garten wird liebevoll gepflegt. Interessant ist das erste Wasserkraftwerk welches hier 1929 in Betrieb genommen wurde. Die englischen Frauen weigerten sich hier zu wohnen wenn es keinen Strom gibt, da musste Mann schon aktiv werden und die Technik nach Neuseeland bringen.

Die letzte Nacht stehen wir am Parkplatz hinter dem Hundertwasser Kulturzentrum in Kawakawa. 2019 war hier noch ein Park hinter der inzwischen berühmten Toilette, gestaltet von Friedensreich Hundertwasser. Der neue Bau ist ganz im Stil Hundertwassers, auch der Gedanken an Freiheit ist hier angekommen. Es gibt freie Parkplätze zum Übernachten und Sanitäranlagen mit Duschen. Ein Luxus, den wir gerne öfter hätten. In Opua nehmen wir wieder die Fähre um danach die Küstenstraße nach Whangarei zu fahren.