Antigua
Auf dem Weg nach Antigua wollen wir noch einmal in St. Martin vorbei, vielleicht bekommen wir hier noch unser neues Beiboot, sollten in der zwischen Zeit geliefert worden sein. 
Wir haben eine lange Strecke gegen den Wind vor uns, da sollten die Bedingungen schon passen, also bestimmt primär das Wetter wann wir losfahren und nicht unser Bedürfnis, was wir noch gerne hier machen wollen. Donnerstagvormittag geht dann alles recht rasch, wir verabschieden uns in der Marina, die uns in der zwischen Zeit mit all ihren zuerst recht seltsam wirkenden Personen, sehr sympathisch geworden ist, fahren noch in die Sunbay Marina zur Tankstelle und dann gleich raus hinter dem Riff mit Ziel Culebra. Dort wollen wir noch einmal stoppen und das Unterwasserschiff reinigen, jetzt ziehen wir schon einen Bart aus Algen durchs Wasser und Seepocken sind auch genug angesiedelt. Alles bremst uns, was auf längeren Strecken schon was ausmachen wird. Der Wind ist schwach und so kommen wir erst um halb sechs in der Ankerbucht an der Südwestecke an, schnappen uns eine Boje und stürzen uns an die Arbeit, solange es noch hell ist. Ich schabe alles ab was man schwimmend erreichen kann, Robert taucht unters Schiff und putzt den Rest. In einer Stunde ist alles erledigt, nicht akribisch genau, aber effizient. Wir wollen mit unserm Unterwasserschiff eh keinen Schönheitswettbewerb gewinnen und Regatta segeln wir auch keine.

Morgens geht es dann los, Wind 12 Knoten aus Südost, so segeln wir mal gegen Süden, so ca. 160 Grad. Mit diesem Kurs erreichen wir Guadeloupe oder eine Insel noch südlicher, von dort segeln wir sicher nicht mehr nach St. Martin rauf, vielleicht sollten wir den Plan nochmals gegen Osten zu kommen fallen lassen, unseren Dingi Kauf mal verschieben. Die Entscheidung wird uns noch einmal abgenommen, nachdem St. Croix, die südlichste der US Vergin Islands nicht ausweicht, müssen wir ohnehin am anderen Bug mal Richtung Nordost, es wird Abend und weil es ganz gut Richtung Norden geht segeln wir die ganze Nacht vorbei an den BVIs. Zu Sonnenaufgang haben wir die nördliche Ecke von Vergin Gorda fast erreicht, jetzt ist die Entscheidung gefallen, wir segeln nach St. Martin, egal wie lange wir noch brauchen. Und es dauert, denn wir kreuzen den ganzen Samstag, gleiten mit drei Knoten Fahrt bei unter 10 Knoten Wind durch die Nacht und haben Sonntagfrüh immer noch gute 50 Meilen vor uns. Na da geht der Sonntag auch noch drauf und das Wetter ist wirklich gegen uns, der Wind dreht noch weiter nach Süd und inzwischen müssen wir ziemlich genau gen Süd. Zwischenzeitlich lässt der Wind mal ganz aus, eine Stunde läuft der Motor und die letzten 10 Meilen motoren wir dann auch direkt Kurs Marigot Bay. Sonntag 16 Uhr haben wir es dann endlich geschafft, wir suchen uns einen Platz in der großen Bucht, in die gerade wieder mal ein hoher Schwell reinstehlt. Zum Glück schaukelt er das Schiff nicht unangenehm auf, alles andere ist leicht auszuhalten. Man sollte allerdings nicht zu oft die umliegenden Schiffe beobachten, die heben sich nämlich beängstigend in den großen Wellen, machen einen Satz zurück, reißen in die Ankerkette und sinken dann nach der Welle wieder auf ihre Position zurück. Wir machen sicher dieselben Sprünge, man spürt es kaum und der Anker hält.
Alles in allem eine schöne Überfahrt, vielleicht ist es gar nicht so schlecht wenn man den ganzen Atlantik absegelt, so hat man wenigstens Anglerglück. Zuerst reißen sich Barrakudas und Snappers um unsere Angelhaken, echter Stress, insgesamt sechs Fische, alle in der Nähe vom Horse Riff, leider dadurch auch ungenießbar, wegen der Ciguateragefahr. Robert befreit sie alle wieder vom Haken und sie dürfen wieder zurück, hoffentlich überleben sie die Verletzungen. 
Stunden später, wir haben wieder 1000 Meter unter uns endlich wieder ein Biss, diesmal eine Dorade, die erste heuer. Die nächsten Mahlzeiten sind gesichert, frischer Fisch ist immer ein Genuss! Wie immer nach einer Überfahrt schläft man die erste Nacht besonders tief, man hat ja doch etwas an Schlaf nachzuholen und wenn man ruhig steht oder nur sanft schaukelt ist es einfach angenehmer. 


Montag beginnen wir dann mit unserem Programm, Einklarieren, Geld abheben, Kontakt zu Alan aufnehmen und einen Termin für Dienstag zur Übernahme unseres neuen Dingis vereinbaren, freies Internet nutzen und sich mit Walter und Karoline von der SY Toroa treffen. Hier trennen sich jetzt unsere Wege, sie segeln in ein paar Wochen zurück nach Europa und wir Richtung Süden und Panama. Da kommt schon ein bisschen Abschiedsschmerz auf, wir haben einige schöne Stunden miteinander verbracht und uns immer auf die Treffen am Ankerplatz gefreut.
Dienstagvormittag wieder mal Wäsche waschen und die Zeit im Waschsalon gleich fürs Internet nutzen, die haben einen WIFI Spot, da braucht man nicht mehr den Maschinen beim Schleudern zuschauen, die Zeit vergeht rasch. Nachmittag dann das neue Dingi holen und mit dem alten im Schlepp, zurück durch die große Lagune von der holländischen Seite zur französischen, zur Marigot Bay. Robert montiert alle Leinen und beweglichen Teile vom alten Dingi ab, putzt es und wir verstauen es mal am Deck, denn so rasch werden wir wahrscheinlich keinen Käufer finden. Robert bietet es zwar  jeden Morgen im Morgennetz an, hier gibt es ein Überangebot an gebrauchten Booten, hier kaufen sich viele ein neues, das alte wird Shrimpy verkauft oder an den Anschlagbrettern ausgehängt. Auf diese Weise würden wir gerade mal 150 Euro für unseres bekommen, Robert meint, das Doppelte müsste schon drin sein. Ich finde mich seelisch schon damit ab ein Boot an Deck und eines hinten am Träger Richtung Süden zu schippern. Da summieren sich die Nachteile, das eine stört beim Lüften, weil es über einem Fenster liegt, das anderen versperrt den Weg ins Wasser zum Baden oder wenn man über das Heck einen Fisch reinholen möchte. Boot ist verstaut, Paddel und Sitzfläche finden im Stauraum unter unserem Bett Platz, es soll nicht alles rumliegen und beim Segeln rumfliegen, alles wird angebunden oder irgendwo rein gekeilt. Mittwoch holen wir noch unsere wieder aufgefüllte Gasflasche, Einkauf frischer Lebensmittel, bei Shrimpy erstehen wir noch ein fast passendes Dingicover, das Umnähen ist sicher einfacher als eines völlig ohne Vorlage neu nähen und das Material, welches wir uns aus Österreich mitbringen lassen müssten, würde uns auch einiges kosten. Und, wir können es immer noch kaum glauben, am Nachmittag verkaufen wir unser altes Dingi um 370 Dollar, ich krame alle Teile wieder hervor, wir lassen es wieder ins Wasser und nach einer kurzen Probefahrt ist er mit seinem alten und unserem alten, also sein Neues wieder dahin. 
Ein letztes Mal bei Karoline und Walter vorbeischauen und neues Dingi an Deck verstauen, jetzt ist ja Platz, wir haben wieder eine längere Überfahrt vor uns.


Donnerstag geht es dann gleich in der Früh los, der Wind ist leider wieder Südost, also wieder kreuzen. Diesmal mit deutlich stärkerem Wind und mehr Welle, wir reffen gleich mal das Großsegel und es geht mit 6 Knoten dahin. Auch in der Nacht lässt der Wind nicht nach, da schläft es sich schlecht, ein paarmal müssen wir auch wenden um den Inseln auszuweichen, so kleine Arbeitseinsätze und man ist wieder putzmunter. Freitag mit der aufgehenden Sonne sind wir dann auf Höhe Kits, pflügen vorbei an Nevis Richtung Montserrat. Bei Redonda, eine unbewohnte Felsinsel die zu Antigua gehört, aber schon recht nah bei Montserrat liegt, wenden wir erneut und steuern, leider mit 50 Grad wieder gen Nord, Antigua immer noch kaum zu sehen. So vergeht der Tag mit kreuzen, die Insel kommt langsam näher und Robert rechnet stündlich aus wann wir ankommen werden. English Harbour erreichen wir mitten in der Nacht, Jolly Harbour könnte sich gerade noch bei Tageslicht ausgehen, daher ändern wir unseren ursprünglichen Plan und steuern auf die Westküste zu. Eine Stunde vor Landfall dann Zug an der Angel, richtig heftiger Zug, der Fisch kämpft und Robert plagt sich ihn heran zu holen. Ich steh mit dem Gaff bereit und mit dem nötigen Adrenalin im Blut ist er rasch an Bord. Dann beginnt die Sauerei. Er schlägt um sich, Robert versucht ihn festzuhalten, zuerst betäuben und der erlösende Stich und das ganze Cockpit ist blutverschmiert. Neben Fisch filetieren ist dann auch gleich putzen angesagt, frisch bekommt man das Blut besser vom Teakholz wieder weg, zumindest das Gröbste. Der Fang, eine Dorade, 120 cm groß und 8,5 kg schwer, unser bisher größter Fisch, beschäftigt uns bis wir in die Bucht von Jolly Harbour einlaufen und auf der großen Fläche den Anker fallen lassen. Danach kommen die ersten Filets gleich auf den Grill, eine Partie wird eingesalzen, eine eingekocht und der Rest für Fischsuppe und noch eine Mahlzeit im Kühlschrank verstaut. 
Hier ist es sagenhaft ruhig und, wie sich am nächsten Tag zeigt auch sehr schön. Fast Bilderbuchkaribik mit Sandstränden, edlen Häusern, Marina, alles sauber. Der ganze Sonntag geht mit dem Nähen des Dingicovers drauf, mit den letzten Lichtstrahlen sind wir dann fertig und ziehen unserem Beiboot die schützende blaue Hülle an. Wir sind stolz, denn wir haben erstmals ein ansehnliches Outfit am Beiboot und dass es nicht neu aussieht ist ja gut, animiert Diebe vielleicht nicht zu sehr.

 

Der Montag vergeht dann rasch, zuerst Einklarieren, dauert recht lange weil es hier niemand eilig hat und einige Beamte ihren Segen und ihre Stempel geben müssen. Ein Beamter telefoniert lange und laut und gibt allerhand Daten von uns und unserem Schiff durch, klingt fast so als ob sie Fahndungskontrollen machen würden. Bei uns passt alles, man wünscht uns einen schönen Tag und guten Aufenthalt, „enjoy it“, nett sind sie alle. 
Montagnachmittag fahren wir mit dem Bus nach St. Johnes, in die Hauptstadt und erkunden noch ein wenig die Gassen am Rand, wandern an der Kathedrale und am Friedhof vorbei und erstehen in den Läden alles, was wir schon lange gesucht haben. Buchstaben-Schablonen mit denen wir unser neues Dingi beschriften können und ein neues Glas für unsere Petroleumlampe. Ich fahre abends dann mit dem Bus weiter zum Flughafen um Sandra und Livia abzuholen, Robert fährt schon mal zurück zur Marina, zum Dingi. Bis wir bei der Marina aus dem Taxi aussteigen ist es schon spät und dunkel, Livia ist schon im Auto eingeschlafen, mit der Zeitverschiebung ist es jetzt mitten in der Nacht. Das merken wir auch am nächsten Tag, um vier Uhr ist Tagwache, für uns Erwachsene eine echte Herausforderung, zum Glück verschiebt sich die Morgenaktivität jeden Tag ein wenig, zuletzt sind wir mit sieben Uhr aufstehen schon ganz zufrieden und halbwegs fit. 
Sandra braucht ein bisschen um sich an das Geschaukel zu gewöhnen, Livia ist absolut seefest und turnt unbeschwert herum, hat Hunger wie ein Seebär und ungebremste Abenteuerlust. Wir nutzen die Nachmittage zum Muschelsuchen, Sandspielen und Baden am nahen, menschenleeren Sandstrand. Zu viel Sonne sollte man der weißen Haut nicht gleich zumuten, also um die Mittagszeit eher an Bord und im Schatten bleiben. Malen, Uno spielen und Chillen, was Livia natürlich viel zu fad ist. Unseren Ausflug in die Hauptstadt haben wir extra an einem eher bewölkten Tag gelegt, der sich dann aber als doch sehr heiß entpuppt hat. Da bleibt einem fast nichts anderes übrig als sich in einer schattigen Rotibar, dem Eissalon und der Markthalle aufzuhalten. Beladen mit Ananas, Golden Apple, Melone und frischem Gemüse, gut müde geht's im vollen Bus zurück zum Schiff. Wir freuen uns Mike und Julia hier wieder zu treffen, wir haben uns in Chania, auf Kreta kennen gelernt, hatten immer wieder mal Kontakt über Mail und Kurzwelle und jetzt kreuzen sich erstmals wieder unsere Wege. Ein Grillabend bei uns vergeht rasch, tauschen Erfahrungen aus, wir nutzen die Informationen auch gleich, mal sehn ob die zwei auch eine unserer Wanderempfehlungen unterbringen. Wie immer werden das Programm und die Route nach Studium des Wetterberichtes festgelegt.

Windstille Tage nutzen wir um am Riff an der Südküste, ein Geheimtipp von den beiden, einen Stopp einzulegen. Ein echt exponierter Platz, eine kleine Koralleninsel und ein weißer Schaumstreifen, der uns vom großen Ozean und den heran rollenden Wellen schützt. In der Nacht sind wir hier alleine, mondhell, idyllisch. Hier ist es wirklich perfekt zum Schnorcheln, Livia ist top motiviert und stürzt sich mit uns ins Vergnügen. Mit dem SUP als Plattform zum  Rasten gleiten wir zwischen den Korallenköpfen herum. Immer wenn wir ganz nah an einen heran treiben rettet sich Livia auf meinen Rücken und schnattert auch unter Wasser durch den Schnorchel munter vor sich hin und wenn ein Fischschwarm auftaucht gibt sie richtig Gas und zischt ihnen hinter her. Mit jedem Ausflug gelingt es uns besser uns ruhig anzuschleichen um sie ganz von der Nähe betrachten zu können, wie sie aus den Korallenblöcken auftauchen und wieder verschwinden. Besonders angetan haben es uns die gelb- blauen Fische und die blau leuchtenden, von denen gibt es zum Glück auch genug. Der Hai, den Robert beim Erkunden des Reviers gleich gesichtet hat, lässt sich nicht mehr blicken, ist uns eh lieber so. Uns reicht der Rochen, der in der Nähe von unserm Schiff am Boden ruht. 
Nach zwei Tagen geht es dann  weiter in die Carlisle Bay, guter Ankerplatz, Hotelstrand im Hintergrund, nur die Schildkröten die es hier geben soll, lassen sich kaum blicken. Wenn da und dort mal kurz eine zum Luftholen auftaucht, muss man ein Glück haben gerade in die Richtung zu schauen. Livia verpasst die kurzen Momente meist. Wir sind von St. Martin verwöhnt, so viele Schildkröten werden wir so schnell nicht wieder haben. Trotzdem ein ruhiger Ankerplatz, so wie man sich Urlaub vorstellt. 
Die nächsten Tage verlegen wir uns in die Freeman Bay vor English Harbour, ein Must in Antigua. Von hier aus ist der historische Hafen leicht mit dem Dingi zu erreichen, auf jeder Seite der Bucht gibt es schöne Wanderungen zum Fort, entlang der Hügel bis an die Buchten der Außenseite der Halbinsel und die Wanderung auf den Shirle Heights, den Aussichtspunkt der Karibik, darf natürlich auch nicht fehlen. Sandspielen am Strand und für uns immer wieder die Traditionssegler ganz aus der Nähe, der Ort hat eine besonderen Flair. Freitag beginnt die Antigua Classic Regatta, da ist hier besonders viel los, inklusive Livemusik am Abend, die wir zumindest von Bord aus in angenehmer Lautstärke mitbekommen. Mangels Babysitter können wir uns nicht unter die Seglergesellschaft mischen, wären aber ohnehin zu müde. 
Die Tage vergehen wie immer zu rasch, wir haben uns von den zwei etwas verregneten und windigen Tagen nicht abschrecken lassen, trotzdem viel unternommen und uns auf die Überfahrt nach Guadeloupe vorbereitet.

 

Donnerstagnacht geht's los und weil uns Wind und Welle ausnahmsweise einen Anleger, teilweise sogar einen angenehmen Halbwindkurs bescheren, sind wir in acht Stunden in Deshaies. Frühstück gibt es schon mit Baguette und Schokocroissant, wie man Frankreich genießt wenn man eine Zeit lang nur Toastbrot oder Burger bekommen hat. Die letzten Tage der gemeinsamen Zeit bleibt es eher windig und wechselhaft, Sonntag regnet es fast den ganzen Tag. Wir haben uns ein Mietauto gecheckt, mit dem können wir montags auch gleich den Flughafentransfer machen und Sonntag ein bisschen in den Urwald fahren. Regenwald, wie immer mit Regen, leider ohne Sicht über die Berge und unsere kurzen Ausflüge reichen aus um durchnässt wieder ins Auto zu steigen. Statt Klima drehen wir die Heizung auf, es dunstet im Auto, die Scheibe beschlägt sich. Auch unser Abschluss an der Grande Anse ist verregnet. Wir ersparen es uns heute in der Brandungswelle zu schwimmen. Samstag hat Livia und Sandra den Nachmittag hier gebadet, der Strand ist sensationell und für das schlechte Wetter sind ganz schön viel Einheimische hier. Pünktlich zum Eintreffen am Schiff reißt es auf, wir sehen wieder blauen Himmel und da und dort Sonnenstrahlen. Zwei Tage Guadeloupe sind zu wenig um die Insel kennen zu lernen, wir haben diesmal etwas vom Norden der Insel gesehen und uns gefällt es hier auch sehr gut, segeltechnisch ist es etwas kompliziert in die nördliche Bucht vom Schmetterling zu segeln, viele Riffe, unstetiger Wind, wenig geschützte Ankerplätze. Vielleicht nehmen wir uns ein andermal Zeit für diese Ecke. 

Nachdem Sandra und Livia die weite Heimreise angetreten sind bleiben wir noch zwei Tage in Deshaies, der Wind sollte für die nächste Etappe noch etwas abnehmen. Hier in der Bucht sind etwas unheimliche Wetterverhältnisse. Da ist Flaute, die Schiffe drehen sich unmotiviert herum und stoßen auch mal zusammen, weil Anker- und Bojenlieger recht knapp beisammen sind, im nächsten Moment rauscht eine Bö heran, bis zu 30 Knoten hab ich gemessen, der Grundwind liegt so bei 15-20 Knoten, klingt auch schon recht laut. Angenehm ist nur, dass sich hier keine Welle aufbaut und man so trotz Wind ruhig steht. Wir nutzen die Tage für kleine Wanderungen und ausgiebiges Schnorcheln am Riff, welches gleich neben unserem Ankerplatz beginnt und sich die ganze Küste entlang zieht. Die Flußwanderung ist ein Erlebnis, man klettert über Felsen, immer am Wasser entlang das Tal hoch, rundherum große Bäume, Farne, Palmen. Die Zeit vergeht rasch und wir befürchten schon ins Dunkle zu kommen, nehmen daher die erste Gelegenheit um über den Hang hinauf zur Straße zu gelangen und wandern diese wieder zurück zum Ort.

 

Mittwoch legen wir dann ab, der Wind ist stärker als angesagt, nur an der Westküste eine Stunde die übliche Flaute, alles in allem geht es zügig voran und wir schaffen es bis La Gosier, unser nächster Stopp. Hier haben wir einen schönen Ankerplatz und gute Infrastruktur und können Sabine an Bord nehmen.