Bonair

Montagabend haben wir gerade noch das Bojenmanöver geschafft und dann mal schlafen, beide, ausgestreckt und ohne Unterbrechungen, wie angenehm. Gut erholt geht's dann dienstags los, zuerst zur Immigration und zum Zoll, einige Formulare ausfüllen, Pässe und Papiere werden kopiert, alles ohne Gebühren, scheint easy. Dann die Frage nach Waffen und Harpunen an Bord. Was sagt man da, eine Signalpistole und eine alte Harpune, taugt nichts mehr. Uh, die muss her und hinterlegt werden, wir bekommen Probleme falls wir kontrolliert werden, harpunieren ist hier strengstens verboten, 5000 Dollar Strafe. So macht man sich bei Robert nicht gerade beliebt, er zickt noch ein bisschen rum von wegen, sind alte Geräte von den Kindern,… hilft alles nichts, wir zurück zum Schiff, die Dinger, es sind nämlich zwei, in einen Ikeasack und wieder zurück zur Behörde. Der Beamte nimmt sie entgegen ohne Bestätigung oder sonst was und meint bei der Ausreise können wir sie dann wieder holen. Na da sind wir mal gespannt ob sie die dann auch finden. Wir gehen ja mal davon aus, dass die einen ganzen Haufen solcher Dinger lagern müssen, oder sind wir die einzigen die über ihre Ehrlichkeit gestolpert sind? 

Es ist sauheiß, nirgends Schatten, die Sonne  brennt auf der Haut, so sind wir das nicht gewohnt, da möchte man nur zurück an Bord, Schatten, Wasser und Abkühlung. Ein Weg muss aber noch sein, in die Marina um die Boje zu bezahlen. In der Früh war schon ein Marinero da, der wollte ganz forsch wissen wann wir gekommen sind und wo der Fender ist, der gestern hier angebracht war. Wir sind in der Nacht gekommen, haben nichts mehr gesehen, waren froh, dass uns jemand beim Festmachen geholfen hat, von Fender wissen wir nichts und auch nicht wie die geheißen haben, die uns halfen. Wir wissen ja, dass man Bojen nicht reservieren darf und da kann man auch keine Auskünfte über gelungene Aktionen geben. Damit müssen die schon leben, ist kompliziert genug hier und die 10 Dollar am Tag sind ja auch nicht gerade billig, besonders wenn man bedenkt, dass man dafür gar keine Infrastruktur hat, also kein Wifi, keine Duschen, nur den Müll darf man abgeben. Und eigentlich wollen sie einem nicht mal das Dingi abstellen lassen in der Marina, sie haben auch nur ganz wenig Platz und der ist rasch belegt.

Später erfahren wir, dass die Bojen von der Naturparkverwaltung  betreut werden und deren Interesse ist nur, dass hier niemand ankert, alles andere ist ihnen egal. Auf die Frage, warum es keinen vernünftigen Dingisteg gibt, gab es die Antwort, dass wir ja auch an Land schwimmen könnten. Soviel zum Thema Service. 

Wegen Naturschutz gibt es hier auch die Abwassertankvorschrift, die Tanks müssen in 5 Meilen Abstand entleert werden, denn auch dafür haben sie keine Station in der Marina. Wäre sehr unpraktisch und die geringen Mengen, die mit den 40 hier liegenden Schiffen zusammen kommen sind sicher kein ökologisches Problem. Es wird zum Glück auch nicht kontrolliert und man sieht auch niemandem zu so einer Entleerungsrunde aufbrechen. Also haben die alle überdimensionale Abwassertanks oder sie lösen es eben anders. 



Sonst beginnt hier gleich ein recht gut organisierter Alltag. Um fünf Uhr geht Dienstag und Freitag der Shoppingbus zum großen Supermarkt, da buchen wir uns auch gleich ein und füllen Bier, Obst und Gemüse nach. Mittwoch laden wir Michael und Gaby zum Essen ein, unter Tags bemühen wir uns jeden Tag eine Besorgung zu erledigen, zum Beispiel Internetkarte checken. Dazwischen schnorcheln wir, bevorzugt vom Schiff weg, denn wir stehen gleich neben einem der Tauchspots. Unter uns ist es ca. fünf Meter tief, Sandgrund und damit helles Wasser, hinter uns geht es steil runter, rasch mal auf 30 Meter, da verliert sich der Boden im tiefblau. Fürs schnorcheln nicht so berauschend toll, weil im seichten Wasser nicht all zuviel los, für Taucher klassisches Riffkanten tauchen, scheint sehr beliebt zu sein, rund um uns immer wieder aufsteigende Luftblasen und auch in der Nacht wandern die Lichtkegel von Taschenlampen durchs Wasser und verraten die Taucher. Wir sind das letzte Schiff des Bojenfeldes, nicht weit zur Marina und an Land, fast in Reichweite ein fast leer stehendes, sehr nobles Apartmenthaus, exklusive Umgebung, da lässt es sich eine Zeit lang gut aushalten. 

 

Die erste Woche ist rasch um, wir treffen uns immer wieder mal abends mit anderen Seglern, da wird es dann spät und der nächste Tag beginnt dann eher schaumgebremst. Und die Hitze hemmt jegliche Aktivität an Land, bisher kennen wir nur die paar Straßen in Karlendijk und den Rest der Insel von der Touristmap. Wir warten auf bewölktere Tage und hoffen dann mit den Rädern wieder gut rumzukommen, öffentlichen Verkehr gibt es hier fast gar nicht. Schon ein bisschen blöd, denn die Leihautos oder Mofas sind auch nicht gerade günstig und zu Fuß ist alles zu weit auseinander. Zum Glück hat auch die Wäscherei einen Shuttleservice, so erspart man sich die Wäschesäcke zwei Kilometer durch den Ort zu schleppen. Im klimatisierten Waschsalon gibt es auch Internet, welches aber, wegen Überlastung gerade nicht funktioniert. Schade, denn wir hatten vor die Zeit dort mit Recherchen zu verbringen und so unser schmales Kontingent von 2,5 Gb zu schonen. Hier waschen die Maschinen aber eh nur kalt und sind in 25 Minuten fertig. Etwas länger dauert das Trocknen, aber in eineinhalb Stunden ist man mit trockener und gefalteter Wäsche wieder am Heimweg. Wäschetrocknen ist ja irgendwie eine Energieverschwendung, doch hier geht es fast nicht anders, denn durch die hohe Luftfeuchtigkeit mit Salz wird die Wäsche gar nicht ganz trocken und wenn man sie so in die Kästen staut ist Schimmel und Stockflecken vorprogrammiert. 

Hier heißt es wirklich sich umgewöhnen, nichts jagen, keine Früchte zum Sammeln, im Supermarkt europäisches Angebot zu eben diesen Preisen und so ziemlich alles importiert, da sehnt man sich nach einem Fischmarkt oder Gemüse direkt vom Erzeuger oder am Straßenrand zum Aufklauben. Was die Preise betrifft, es fehlt uns ja langsam der Vergleich, aber ich kann mich nicht erinnern dass ein Kilo Melanzani 9 Euro und Äpfel 4 Euro gekostet haben. Unter 3 Euro pro Kilo gibt es gar kein Obst und praktisch auch kein Gemüse. Fleisch gibt es dafür schon unter 10 Euro das Kilo, bzw. Steaks um 15, Fisch ist im Supermarkt unverschämt teuer, schon komisch, denn hier schwimmen genug rum und die hätten dann gar keinen weiten Weg. 

Hin und wieder gibt es an der Hafenprominade einen kleinen Marktstand an dem Venezolaner frisches Obst und Gemüse verkaufen, da schlägt man dann zu und kauft die kleinen süßen Bananen, Ananas, Papaya usw. Erwin von der SY Crocodile hat einen Fischer aufgetrieben der ihm immer wieder vormittags frischen Fisch anbietet, so im Vorbeifahren. Da sind wir gleich ein paarmal mit versorgt worden, Thunas, ein 7kg Kerl um 30Euro, ganz frisch, selbst filetiert und dann quasi gleich auf den Teller. Wir sind durch die Verarbeitung unserer eigenen Fänge schon gut organisiert, Robert zerlegt hinten am Heck den Fisch in schöne Filetstücke, kleine Teile für Sashimi und den Rest zum Auskochen für den Fischfond, nur der Kopf und die Eingeweide wandern zurück ins Meer. Soweit ein kurzer Einblick in den Alltag hier. 

 

Gut ist, dass es hier sicher ist, die Hurricans sollten hier maximal als Störung mit mehr Wind und Regen vorbeikommen und weil hier alles so touristisch und gepflegt ist, scheint es auch wenig Kriminalität zu geben. Zumindest sieht man kaum jemanden rumschleichen, niemand möchte einem was andrehen und schnell mal ein Geschäft machen, eigentlich spricht einem gar niemand an, nur unter den Seglern besteht reger Austausch und auch da nicht unter allen, denn die Amerikaner, welche es hier in großer Zahl gibt, bleiben lieber unter sich. 

Mit dem Dingi geht's einen Tag mal nach Klein Bonair zum Schnorcheln und an den Sandstrand, ein schöner Ausflug mit Michael und Gaby, die uns hier einiges zeigen, sind hier ja schon einige Monate zu Hause. Fast täglich Schnorcheln wir direkt vom Schiff zur Hafenmauer, an der ganz viele Fische wohnen. Robert versucht auch zu angeln, was ja erlaubt ist. Es ist interessant dem Haken mit Köder zuzusehen und zu beobachten in welcher Reihenfolge sich Fische dafür interessieren und das Fischstück am Hacken anknabbern. Richtig beißen tut keiner, man hat eher den Eindruck man ist Fische füttern unterwegs und wenn wir auftauchen kommen Sie schon daher und warten was sie bekommen. Das Essen kommt weiterhin aus dem Supermarkt. 

Hier ist es so weit, jetzt wollen wir unsere Tauchausrüstung mal ausprobieren, denn wo bekommt man besser Unterstützung, kann die Flasche wieder füllen lassen und erforderliches Equipment nachkaufen. Alle Teile aus den Schapps und aus der Bilge hervorholen, was natürlich wieder Umschlichten bedeutet, schweißtreibend, dafür geht's dann auch ab ins Wasser. Erster Versuch ziemlich mühsam, denn ohne Blei kommt man gar nicht runter, wir brechen ab und borgen uns von Manuel, ein junger Segler aus Deutschland, von der SY Manado, der uns auch bezüglich Apnoetauchen mit Tipps und Tricks versorgt, vier Kilo Blei am Gurt. Michael, von der SY La Joya, kommt dann mit und unterstützt uns bei unserem zweiten Versuch, er war mal Taucher und hat es nicht verlernt. Weitere Erkenntnis, das Jacket von Robert lässt sich beim besten Willen nicht auf mich anpassen, ich brauch ein eigenes. Für den ersten Tag ist unsere 7 Kilo Flasche ohnehin leer, Challenge beendet. Erwin und Inge von der SY Crocodile, Wiener die mit ihrem Kat hier stehen und mit eigenem Equipment tauchen, nehmen unsere Flasche zum Füllen mit, vielen Dank. Dieser Freitag war aufregend, wir lesen auch im Apnoetauchbuch, welches wir geborgt haben und wollen uns auf jeden Fall verbessern. Samstag ziehen wir los um auch für mich ein Jacket zu besorgen. Wir haben Glück und bekommen ein XS Second Hand. Der Rest des Tages geht dann fürs jetten im Internet drauf und abends wird bei uns an Bord gegrillt. Sonntag dann der nächste Versuch. Ich stell mich noch recht ungeschickt an, erst gegen Ende meiner Versuche gelingt es mir nach unten zu gleiten um dann unten ein wenig zu verweilen oder langsam dahin zu schwimmen. Langsam kommt die Erinnerung an meine Tauchgänge im Schwimmbad und am Lunzersee auf, ich brauch da einfach noch mehr Übung um ruhig und gelassen zu sein und dann das Schweben im Wasser auch genießen zu können. Dafür reicht unsere Füllung aber jetzt nicht, Robert ist dran und darf die Flasche leeren. Zuerst gelingt es ihm auch nicht abzutauchen, ausatmen und sinken lassen. Na geht doch und dann ist er in seinem Element und taucht gleich mal ein Stück weiter runter als er sonst Schnorcheln würde und gleitet gelassen an den Korallen entlang, sichtet einen Oktopus und auch sonst allerhand. Ich schnorchle oben her, zuerst mit der GoPro, so ein Ereignis gehört schließlich dokumentiert und dann um auch aufzupassen. Und ich bewundere die silbernen Ufos die durch die Atmung aufsteigen und an der Wasseroberfläche zerplatzen. Man glaubt gar nicht was in so einer kleinen Flasche drin ist, wir sind ganz schön lang unterwegs, haben beide ein erstes Gefühl für unsere Tauchausrüstung bekommen, für den Notfall sind wir jetzt auf jeden Fall gerüstet. Und wir sind eine Erfahrung reicher, müssen unsere Eindrücke erst mal setzen lassen, wollen wir vielleicht doch auch tauchen, manchmal zumindest? Da müsste Robert den Schein machen und ich meinen auffrischen, dann eigene Sachen oder leihen? Abschreckend sind der Aufwand und die Kosten, allein die Reinigung der Ausrüstung ist ganz schön aufwendig und verbraucht Süßwasser, welches wir nicht zum rum pritscheln haben. Dann doch vielleicht Richtung Apnoetauchen trainieren, denn wenn man es einige Minuten unter Wasser aushält kann man auch schon mehr sehen, weiter runter tauchen oder gelassener jagen, was Robert ja am meisten reizt. Was wir auf jeden Fall brauchen ist Blei, wird Montag besorgt.

Montag ist Shoppingtag, wir latschen, bei brütender Hitze Karendijk ab, zum Baumarkt, Marinestore, Chinesen und den anderen Supermärkten. Wir haben uns an die Hitze schon deutlich besser gewöhnt, wir trinken viel Wasser und in den Geschäften ist es dann eh klimatisiert. 

Der Baumarkt hat wirklich alles, wir bekommen endlich unseren Wespenspray mit 7 Meter Sprühdistanz, den wir, wie einen Pfefferspray zur Abwehr benutzen können und hoffen, dass wir ihn nie brauchen werden. Regenrinnen hätte der Baumarkt auch, aber nur so endlos lange Stangen, so viel brauchen wir nicht und wie transportieren wir das, lieber nicht. Blöderweise liegen alle Geschäfte ziemlich weit auseinander, um drei ziehen wir uns aufs Schiff zurück, genug für heute, den Rest machen wir morgen oder ein andermal. Dienstag dann der Großeinkauf an Blei, wir nehmen vorerst mal sechs Kilo, teilweise in Halbkilostücken, da können wir das Gewicht besser verteilen. Am Nachmittag gehen wir dann das erste Mal Apnoetauchen mit Blei, Robert schafft damit gleich mal zehn Meter und hat unten noch Zeit um sich umzusehen. Eine gute Vorbereitung für die nächsten Gebiete in denen jagen wieder erlaubt ist. Und ich komm auch nicht allzu schwer auf fünf Meter runter, ein guter Anfang, jetzt müssen wir nur regelmäßig üben. An Land gehört Joga und Atemübungen dazu und das regelmäßig damit der Körper leicht entspannen kann und Puls und Atmung reduziert wird. 

Wir liegen hier in einem Aquarium, sehen auch nachts, wenn der Mond leuchtet die fünf Meter bis zum Grund und jede Menge Fische, ein schönes entspanntes Dasein, trotzdem ist man mit den Sinnen immer wachsam und beobachtet die Wettergeschehnisse.

Hurrican Irma und Jose ziehen schon in der Mitte des Atlantiks gegen Norden, werden uns also nicht betreffen, bei uns kommt nur wieder eine Phase mit Regen und diesmal ist auch Welle angesagt. Alles im sicheren Bereich, wir zittern mit all jenen mit, die auf den nördlichen Inseln sind und sind entsetzt über die Berichte des Ausmaßes der Zerstörung. Letztes Jahr haben wir uns mit der Frage “ wie stellen wir unser Schiff hurricansicher ab” beschäftigt, zum Glück kam nur ein starker Sturm vorbei, jetzt haben wir etwas mehr Ahnung was passiert, wenn wirklich ein Hurrican über den Yard zieht. Man spürt die Verletzlichkeit und nimmt die Wellen, die uns einen halben Tag lang schaukeln wie auf einer Überfahrt gerne in Kauf. Wir trinken Cafe und Tee wieder aus den Bechern mit Deckel, die man in Halterungen klemmt damit sie nicht umfallen. Alles wird fixiert, sogar die Äpfel müssen rundum in Tücher gepackt werden damit sie sich nicht wie Geschoße durch den Raum bewegen. 

In der Nacht gab es auch heftige Gewitter, zuerst im Süden über Venezuela, dann direkt über uns, also maximal 2 km weg, da steht man gerne auf, klemmt alle Antennen ab, verstaut Geräte sicher und hofft, dass man keinen Blitzschlag erleidet. Hier dauert der Spuk nur kurz, der Regen beschert uns 80 Liter zusätzliches Wasser und die Handwäsche kann ich im Dingi auch noch spülen. Man muss alles nutzen was sich so bietet, dann erspart man sich viel Aufwand und auch Geld, Wasser kostet hier zwar nur ein paar Dollar, aber wir müssten entweder extra tanken fahren oder Kanister schleppen. Den Nachmittag verbringen wir dann mit Robert von der SY Marie Luise und den La Joyas im Eissalon mit Internet. Strom und Internet sind wichtige Ressourcen um Programme  und größere Datenmengen zu laden oder zu überspielen und Kartenmaterial auf den neuesten Stand zu bringen. Ganz klappt es noch nicht, denn irgendwie passen die Versionen von Open CPN mit den neueren Versionen von Google Earth nicht zusammen. Michael schmeißt als erster die Nerven weg, auch wir sind etwas frustriert, so viel Arbeit und immer noch nicht der Erfolg. Aber wir haben mal begonnen und werden eine Lösung finden. 

Auch sonst versuchen wir jeden Tag ein wenig von den anstehenden Dingen zu erledigen, Robert mit wenig Esprit, aber erleichtert wenn wieder was von der Liste gestrichen werden kann. 

Der Abend klingt dann sehr nett bei der SY Crocodile aus. Zeit zum Austausch und in der Nacht ist es auch halbwegs kühl, also zum Aushalten, jetzt zu Mittag rinnt mir der Schweiß aus allen Poren, da gibt's nur eins, ab ins Wasser. 

Montag muss Robert erneut zum Zahnarzt, da einige Plomben zu sanieren sind, braucht es ein paar Termine und schlussendlich wird eine Krone angefertigt, daher noch ein weiterer Termin. So vergeht die Zeit auch und kosten tut das Ganze auch eine Stange. Aber dann sind wir auch zahntechnisch für den Pazifik gerüstet. Hier ist alles auf sehr hohem Niveau, mindestens so professionell wie in Österreich, die Krone wird mit einem 3D Fräser innerhalb einer Stunde gefertigt und dann gleich eingesetzt. Dazwischen erledigen wir erneut Einkäufe, es gibt noch einiges was wir hier erledigen können, besser als in Panama, denken wir. Zum Glück ist es jetzt ein wenig öfter bewölkt, dazwischen ein paar Regenschauer, nicht ergiebig aber doch eine kleine Abkühlung. Hier ist auch ein reger Austausch an Dateien, Hafenhandbücher, Revierbeschreibungen, technische Tipps und vieles mehr, man kopiert mal alles und sichtet dann durch. Auf jeden Fall hab ich die wichtigsten Bücher über den Pazifik und kann beginnen zu lesen. Daneben arbeite ich das Padi Tauchbuch durch, hier werde ich meine Auffrischung machen, so vor der Haustüre mit optimalen Bedingungen werde ich es nicht so rasch wieder haben und irgendwie hab ich Lust auf Tauchen bekommen, so hin und wieder halt.

 

Heuer lassen die Hurricans der Karibik keine Verschnaufpause, Maria ist der nächste der direkt auf die nördlichen Antillen abzielt. Wir bangen erneut mit allen, die wir dort kennen und sind traurig wie viel Zerstörung die Karibik erfährt. Wir haben sie die letzten zwei Jahre als ruhig, schön und in vieler Hinsicht komfortabel erlebt, was wird sich da jetzt bloß ändern?

Immer wenn im Norden der Sturm drüber zieht ist hier im Süden Flaute, über Venezuela Wetterleuchten. angesagt ist bewölkt und Regenschauer, war aber nicht so. Bisher hatten wir nur den einen ergiebigen Regenguss und manchmal regnet es nur leicht und so lokal, dass die Schiffe am unteren Ende des Feldes was abbekommen und wir trocken bleiben.

 

Wir nutzten den Mittwoch, einer der windstillen Tage für unseren ersten Radausflug auf der Insel. So eine flache Insel ist ja ideal, meint man, und startet so zeitig wie es uns möglich ist, also so um halb acht. Erster Stopp bei der nächsten Fahrradverleih um die Reifen noch mal aufzupumpen. Wir radeln Richtung Norden, wollen die Runde über Rincon, dem zweiten größeren Ort der Insel machen. Zuerst geht's noch ganz gemütlich dahin, die Straße wird dann einspurig und führt als Panoramastraße die Küste entlang. Überall sind ausgewiesene Parkplätze mit Aussichtspunkten oder Stufen zum Meer. Wir halten bei den 1000 Steps, welche gerade mal 60 sind, nicht nur um sie uns anzusehen, sondern auch um den ersten Platten an Roberts Rad zu richten. In den 20 Minuten in denen der Schlauch aus dem Mantel gelöst, Loch gesucht und gepickt wird, halten mindestens zehn Touristenbusse und ganze Flotten offener Zweisitzerautos und Mofas. Auch Pickups mit Tauchern ergießen sich an der Stelle, alle auf zu den Stufen, runter ins Wasser oder gerade mal ums Eck schauen und dann zurück in den klimatisierten Bus und weiter. Wir ernten jede Menge mitleidige Kommentare, sind aber schlussendlich dann doch wieder fast alleine an dem so beliebten Spot. Wir haben unseren Ausflug ja wegen dem günstigen Wetter so gewählt, da kann man auf die Ankunft eines riesen Kreuzfahrtschiffes, welches natürlich eine Invasion an Touristen bringt nicht achten. Man bekommt sie dann im Vorbeifahren ab und so rasch wie sie aufgetaucht sind, sind sie auch wieder weg. Manche sind ja nicht mal ausgestiegen, Kopf nur nach links drehen und hören, was im Bus so erzählt wird, reicht scheinbar auch. Inzwischen ist die Zeit natürlich vorangeschritten, die Sonne steht hoch, keine Wolken weit und breit, es wird heiß. Wir radeln Richtung Rincon und müssen eine gnadenlos heiße, endlose gerade, stetig steigende Straße bergauf radeln. Das Wasser bereits ausgetrunken sehnen wir uns nach dem Ort und frischem Wasser. Rincon ist ein typisch karibischer Ort, nicht so nobel und gepflegt wie die Häuser an der Westküste, wo sichtlich Geld und Tourismus zu Hause ist. Hier rennen wieder Hühner und Ziegen auf der Straße rum, es gibt einfache Bars in denen vorwiegend einheimische Bier trinken und die Supermärkte sind von Chinesen dominiert. Wir besuchen die Kaktusdestillerie und bekommen eine nette Führung und einige Kostproben. Ein kleiner Familienbetrieb, sehr bemüht und stolz sogar schon prämiert worden zu sein, wir als Radler sind heute besondere Gäste neben all den Kreuzfahrttouristen. 

Sie zeigen ganz stolz ihre drei Brennkessel und all die Zutaten, die dann im hochprozentigen angesetzt werden und alle Sorten schmecken gut, ganz anders als gewohnt, weil ja Soursoup und  Kalebasse, oder Kaktussaft und Limetten drin ist. Alle sind sehr süß, Robert gustiert an Rum, Wodka und Whisky, den sie hier auch erzeugen. Wie zu erwarten sind die Produkte hochpreisig, nichts was man so im Vorbeifahren mitnimmt. 

Nachdem der Reifen noch mehr Luft verträgt als wir mit unseren kleinen Notpumpen reinbringen, suchen wir hier im Ort die Tankstelle. Keine Druckluft, aber da ums Eck könnte es klappen. Die Feuerwehr hat auch nur eine kleine Handpumpe, die sie uns gerne leiht, aber auch er verweist auf einen Reifenhändler in der Straße. Kein Wunder dass wir zweimal vorbeigefahren sind, ein winziges Haus, ein Reifen davor, der auch Mist sein könnte, keine Autos, keine Einfahrt, nichts was einem so einen Laden vermuten hätte lassen. Auch im Raum war nicht recht viel, nur die gewünschte Luftpumpe mit Druck und schon war der Reifen prall. Rasch haben wir auch alle Supermärkte besucht und uns mit Flüssigkeit eingedeckt. Gestärkt verlassen wir den Ort Richtung Süden, im Bogen zurück zur Hauptstadt. Die Ostseite der Insel ist von eben den Kakteen übersät, oft sind sie auch als Gartenzäune gepflanzt und auch sonst dominieren stachelige Gewächse. Ideal um sich rasch wieder was einzutreten oder -fahren. Da mag man gar nicht weg vom Asphalt, nur zaghaft wagen wir uns zu den Klippen, dem Windpark und was man sonst noch so auf der Strecke bewundern kann. Endlich sehen wir auch ein paar wilde Esel, auf die man als Verkehrsteilnehmer ständig achtgeben muss, “vorbeistakende ezels”, steht unter dem Warndreieck mit Esel drauf. Überhaupt findet man hier immer wieder, für uns lustig klingende holländische Ausdrücke. An den Türen steht zum Beispiel “hier bellen”, und im Supermarkt kauft man “gevogeltes”, Robert wollte schon mal zwei Punkte aufs o setzen. 

Mein Vorhaben noch ein bisschen weiter im Osten runter, vielleicht bis zum Salzsee, lässt sich an diesem heißen Tag nicht umsetzen, wir sind müde, ausgetrocknet und fertig. Hier ist radeln hundertmal anstrengender als zu Hause, und dabei wären wir jetzt sogar ganz gut im Training. Und Roberts Reifen verliert schon wieder Luft, schleichend, aber doch, da muss noch irgendwo ein Loch sein. Uns wurde abgeraten die Räder über Nacht an Land stehen zu lassen, würden gerne gestohlen werden. Leider erschwert das unsere Ausflüge ungemein, müssen wir jetzt jedes Mal die Räder mit dem Beiboot hin und her fahren. Jedes Mal eine Zitterpartie ob sie eh kein Salzwasser abbekommen, Robert meint dann können wir sie gleich im Meer versenken, weil sie uns weg rosten. Für heute ist alles gut gegangen, Räder sicher an Bord verstaut, wir hecheln nach etwas kühlerer Luft und Robert kämpft mit Muskelkrämpfen, echt unangenehm. 

Die Insel kommt uns noch trockener und heißer als Griechenland im Sommer vor, wenn die nicht die wunderschöne Unterwasserwelt hätten, würden sich hier kaum Leute einfinden, denn Strände an denen man Baden gehen kann gibt es hier auch kaum. Alle Resorts sind auf Tauchen ausgelegt, an Land wird der Nationalpark beworben, den man am besten unter spannend trocken, eintönige Gegend beschreiben kann. 

Noch einen weiteren Minuspunkt gibt es hier, jede Menge winziger Gelsen, No-see-ums, so klein, dass man sie kaum sieht und meist auch nicht hört, die Stiche jucken dann aber genau wie bei den großen Verwandten. Und sie sind allzeit bereit, untertags sobald man die pralle Sonne verlässt und Abends sowieso. Sie kommen auch ins Boot, obwohl wir Fenster und Türen mit Moskitonetzen schützen, verstecken sich und überfallen uns dann nächtens. Eigentlich müsste man hier mehrmals täglich giftigen Schutz auf die Haut auftragen, will man dann auch nicht unbedingt und so zählt man täglich einige neue Stiche. 

Auch die nächsten Wochen vergehen mit ähnlichem Programm, in der zwischen Zeit ist die SY Manado und die SY Marie Luise weiter gezogen, täglich werden ein, zwei Bojen frei und auch rasch wieder besetzt, viele stehen hier aber für Monate, auch wir sind schon über einen Monat da. 

Erwin und Ingrid unterstützen meine Tauchambitionen und nehmen mich von ihrem Kat aus mit. Der erste Tauchgang mit meiner kleinen Flasche ist noch sehr unentspannt und demnach auch kurz, mit Angst sauft man die Flasche rasch leer, bzw. soll ja noch was drin bleiben, da fehlt mir natürlich auch das Gefühl und ich geh auf Nummer sicher. Unter Wasser fehlt mir die Orientierung, da vertraue ich auf meine beiden Guides, die mich sicher wieder zum Schiff zurück bringen. Nachher können wir einige Kleinigkeiten besprechen, die mir Sicherheit geben und wir vereinbaren einen weiteren Versuch, der dann, mit großer Flasche, schon wesentlich besser klappt. Zumindest bin ich mit Erwin eine Dreiviertelstunde unterwegs, zuerst auf 15 Meter die Riffwand entlang, dann zurück auf ca. sieben Meter, fünf Minuten warten auf fünf Meter, dann auftauchen. Ein bisschen zu viel beweg ich mich noch und ich muss auch erst einen Blick für die Fische da unten entwickeln. So nah war ich noch nie an den Korallenköpfen und hab Muränen, Schlangen und Fische beobachtet. 

Zwei schöne Yellowfinn Thunas sind nah an uns vorbei geschwommen, man sollte hier doch hin und wieder angeln, jeder für sich eine Mahlzeit. 

Dank der Unterstützung von Erwin und Ingrid trau ich mich jetzt meinen Refresher buchen, denn da muss man auch alle Unterwassermanöver üben, Brille ab, Luft aus, Blei weg usw. Für mich zusätzlicher Stress. 

Dienstag ist es dann soweit, wir wandern mit all dem Equipment zur Tauchbasis, 8:30 geht's los. Eine ganz nette Tauchlehrerin checkt mit mir alles durch und bespricht was wir wie üben werden. Und dann geht's ins Wasser, auf drei Meter dann all die Übungen mit Maske, Luft und so und es geht besser als gedacht. Später üben wir alles nochmal auf fünf und fünfzehn Meter, und wir tauchen zweimal das Riff entlang, jeweils 50 Minuten. Ich brauch größere Flossen, denn mit meinen muss man viel haxeln um voran zu kommen oder stabil liegen zu bleiben. Ich brauch auch nur drei Kilo Blei, oder vier wenn ich einen Neoprenanzug anziehe, jetzt tauch ich nur mit Schwimmleiberl und Hose. Auf jeden Fall war es ein voller Erfolg und ich bin ganz happy und kann mir schon gut vorstellen hin und wieder mal tauchen zu gehen. Besonders in Gegenden wo man als Schnorchler nicht viel sieht weil es sieben oder mehr Meter tief ist. Und wenn wir am Boot oder Anker was machen müssen fühl ich mich jetzt auch sicher, kann helfen und muss nicht hoffen, dass Robert alles alleine hin bekommt. 

Nach jeder Freizeitaktion steht wieder Arbeit an, Robert sucht gerade einen Fehlerstrom der sich seit einigen Tagen eingeschlichen hat. Bei so viel Kabel ziemlich mühsam und all die Verdächtigen großen Instrumente sind es nicht, es ist der Tankfühler. Abschließen und der Fehler ist weg. Leider müssen wir uns jetzt überlegen ob wir ihn ausbauen und ersetzen oder ob wir ohne Tankanzeige weiter fahren. 

Die nächste große Aktion, reinigen, entrosten und servicieren von Motor, Halterung an der Rudersäule usw. beschert Robert totale Verspannungen. Tags darauf kann er sich kaum mehr bewegen und der rechte Arm schmerzt und schläft ein. Mit Massage, Akupunktur und einer Voltaren schaut der nächste Tag zum Glück wieder ganz gut aus. Ich nutze den Sonntag für einen Schnorchelausflug mit Gaby und eine große Runde mit dem Standup Bord. Die nächsten drei halbwegs windstillen Tage sollten wir für Radausflüge nutzen, denn wer will schon gegen 60 km/h Wind anradeln. 

Zum Glück ist Robert auch wieder halbwegs fit, die gebrochene Zehe passt getapt gut in den Schuh und der Arm auf den Lenker. Wir starten Richtung Süden, zuerst wieder quer über die Insel zur Surferbucht, dann rund um die Südküste und die ausgedehnten Lagunen, die von der Straße umsäumt werden. Man radelt fast die ganze Zeit zwischen Meer und Lagune, in der auch immer wieder Gruppen von Flamingos stehen. Die Ostküste, rau mit reichlich angeschwemmtem Müll aus dem teilweise recht originelle Skulpturen gebaut wurden. Ein bisschen makaber ist der Puppenkopf über Rettungsweste, Zeugnis einer Seenotsituation mit Kind, möchte man sich gar nicht im Detail vorstellen. 

Die Strecke vorbei am Leuchtturm bis zu den Sklavenhütten zieht sich wieder in praller Sonne. Robert meint man kann hier nicht stehen bleiben weil man das bisschen Fahrtwind braucht um keinen Hitzschlag zu bekommen. Die wenigen Sehenswürdigkeiten besuchen wir aber trotzdem. Die Sklavenhütten sind adrett renoviert, sind aber so winzig, dass man sich nicht vorstellen kann wie bis zu 10  Menschen hier hausen mussten. Auch hier eine blutige Kolonialgeschichte, zur Abwechslung mit Salz, statt Zucker. Auf Schautafeln erfährt man, dass die bunten Obelisken die Stellen kennzeichneten an denen das Salz auf die davor ankernden Schiffe verladen werden kann. Jede Farbe steht für eine Salzqualität, da weiß man quasi beim Ankommen schon was man bekommen wird. Die Verladung erfolgte dann mit Körben auf kleine Boote und mit diesen dann zum großen Frachtschiff, welches wegen der Riffe ja weit draußen ankern musste. Interessant finde ich, dass zwei Männer die schweren Körbe auf den Kopf einer Frau hoben damit diese dann damit über den Steg zum Schiff bilanziert und die Fracht an vier Männer übergibt. Welch Arbeitsaufteilung! 

Bis zu den großen weißen Salzbergen fährt man an den rosa Salzlagunen vorbei. Algen sind für das Farbschauspiel verantwortlich, rechts rosa, links türkis bis tiefblaues Meer, im Hintergrund schneeweiße Berge. Wir nehmen auch eine Probe mit, zu unserer Überraschung handelt es sich nicht um weiches, feines Salz, sondern um relativ große Salzbrocken, die wie Bergkristalle aussehen. Muss man erst stampfen und anschließend mit der Salzmühle zerkleinern, ein bisschen Arbeit für gutes Salz lohnt schon. Der Rest der Runde geht wieder vorbei am Flugplatz zurück in die Stadt, ein kurzer Stopp in den Einkaufsläden und im Eissalon, dann, nach fünfzig Kilometer, müde zurück an Bord. 

Dienstag eignet sich gut zum Rasten und für kleine Arbeiten, Mittwoch dann die letzte Runde in den Nationalpark. Wir radeln an der Küste entlang nach Norden, diesmal nicht über den Berg nach Rincon, sondern gerade weiter, vorbei an den Öltanks, die ja hervorragend in ein Naturschutzgebiet passen zum Gotomeer. Rund ums Wasser ist es ein wenig grüner, obwohl auch hier die Kakteen das Landschaftsbild prägen. Besser wird es nicht, die Insel ist überall karg und trocken und so reizen uns die Mountenbike Trails im Naturpark auch nicht, sieht heiß und zusätzlich staubig aus. Dann doch lieber zurück und weil wir schon so weit gekommen sind, wieder über Rincon, also eigentlich mit der Erweiterung die gleiche Runde wie zu Beginn unserer Ausflüge. Jetzt haben wir fast alle Straßen der Insel abgeradelt, mehr gibt es nicht zu sehen, jetzt können wir unsere Räder mit gutem Gefühl wieder wegpacken, vielleicht können wir sie in Curaçao noch mal gebrauchen, dann werden sie wahrscheinlich wieder für länger im Stauraum verschwinden. 

Die letzte Woche hier ist mehr Wind angesagt und tatsächlich bläst es mit 15-20 Knoten mit heftigen Böen dazwischen. Ich kann dank Erwin und Ingrid von der SY Crocodile noch ein paar Tauchgänge machen, braucht noch einige Zeit bis ich sicherer werde, noch bin ich sehr mit mir und dem Gerät beschäftigt, aber es wird zusehends besser. Sonst vergeht die Zeit jetzt rasch, einiges wird noch erledigt und besonders überwachen wir alle Bestellungen in Österreich und schauen, dass alles auch verlässlich mit unserem Besuch mitkommt. Besonders wichtig ist mir das Auffüllen der Medikamente, müssen für die langen Strecken im Pazifik ausreichen und auch spezielle Fäden und Nadeln um Sprayhood und Bimini nähen zu können sind dabei. Eine weitere Festplatte, ein dünner Tauchanzug für Robert, Vakuumsäcke um Gewand schimmelsicher verstauen zu können, die neue Kreditkarte für Robert und vieles mehr. Hoffentlich geht das alles in die zwei Gepäckstücke rein. Für uns ist das eine große Hilfe, denn hier bekommt man einiges gar nicht oder nur sehr teuer und Bestellungen mit Lieferung hierher sind teuer und mühsam. Erwin wartet schon über einen Monat auf ein Päckchen, liegt beim Zoll oder auch nicht, da muss man dann nachforschen und sich durchfragen und vielleicht auch einen Agenten bemühen. Die Zeit kann man wirklich besser verbringen. 

Irgendwie sind wir hier heimisch geworden, es ist angenehm und abwechslungsreich und es ist schön mit Freunden zusammen zu sein. Jetzt heißt es Abschied nehmen, besonders von Gabi und Michael, denn sie werden heuer noch nicht in den Pazifik segeln, damit werden wir uns länger nicht sehen. Schade. 

 

Inzwischen zieht eine richtige Front durch, der Wind hat in den Böen bis zu 35 Knoten und selten unter 20. wir warten bis Montag und segeln hinter der Front nach Curaçao.