Martinique - Sint Maarten
Achtzehn Tage Le Marin und St. Anne, hier ist tatsächlich der Platz an dem alle anwachsen, hier bleiben alle länger, nicht nur, weil was zu richten ist, man auf Ersatzteile wartet, Besuch bekommt, auch weil alles hier so bequem ist. Man lebt auf seinem schwimmenden Haus, stellt quasi die Gartenmöbel raus, wirft den Griller an und geht gemütlich in die Konditorei oder auf ein Eis. Man gewöhnt sich an die Bequemlichkeit, man ist hier in Europa, alles ist sehr vertraut und es scheint, dass man das auf Reisen auch immer wieder mal sucht. Wenn man die Yachten die da so rumstehen zusammen zählt steht da schon eine Kleinstadt rum oder eine große Schrebergartensiedlung und es funktioniert, das Wasser ist, trotz der vielen Abwässer die sicher ungefiltert ins Meer gehen sauber, zumindest in St. Anne. Uns lüstet es nicht so sehr nach dem österreichischen Essen, auf die Schnitzel können wir gut verzichten, auch Fleisch gibt es eher selten, aber frisches Brot hat seine Anziehungskraft. Und so kommt es, dass unser Unterwasserschiff schon wieder grüne Algen und Seepocken ansetzt, Zeit zum schaben bevor man wieder die Segel setzt. Ein sauberes Unterwasserschiff bringt einen guten Knoten mehr Fahrt und auch wenn ich sehr gerne segle möchte ich trotzdem rasch vorankommen. Dienstag gibt es noch ein gemütliches Geburtstagsessen mit Walter und Caroline, sie bringen das Curry, echt lecker und wir steuern den Geburtstagskuchen mit Kerzen bei. Mittwoch hält uns dann nichts mehr, Robert feiert seinen Geburtstag unter Segeln mit Wind im Haar, so wie es sich gehört. Und der Wind ist noch sehr stark, mit 30 Knoten in den Böen und immer über 20 Knoten Grundwind, gerefft, geht es hurtig voran bis Saint Pierre. Dort das übliche, kaum ein Platz zum ankern, entweder man steht zu knapp an einem anderen Segler dran oder Fischerbojen warten darauf mit Schwert, Ruder oder Schraube Bekanntschaft zu machen. Unser erster Versuch uns in eine Lücke reinzustellen scheitert an einer wild gestikulierenden und schreienden Amerikanerin, sie will uns hier auf keinen Fall haben. Wir wollen ihren und unseren Seelenfrieden und tuckern weiter durchs Feld. Ein paarmal muss ich mich knapp vor dem Strand wieder frei kaufen, alles bei immer noch fast 20 Knoten Wind, eine Herausforderung. Schlussendlich stehen wir gut, unser linker hinterer Nachbar lässt ohne Aufforderung noch ein paar Meter Kette damit die Abstände für alle gut passen. So geht's auch, sollte man der Amerikanerin beibringen, oder eben einen Bogen um diese Schiffe machen.
Wie vorhergesagt lässt der Wind dann schon abends nach, die Nacht wird ruhig, fast gespenstisch, toller Sternenhimmel, wir wollen uns ausschlafen um gleich zeitig in der Früh weiter zu segeln, Dominica ist vorerst unsere längste Distanz Richtung Norden. Beiboot und Motor bleiben oben und kurz nach sechs legen wir bei Nieselregen ab, wollen den sich auftürmenden Wolken entkommen. Der Montagne Pelé ist wieder mal ein einziger Wolkenberg und aus weiß wird schwarz und grau und Starkregen, wie aus Schaffeln schüttet es bis wir aus der Abdeckung der Insel draußen sind. Unser Schwerwettergewand kommt wieder mal zum Einsatz, kaum zu glauben, dass man es in der Karibik auch immer wieder mal braucht. Aber besonders am Oberkörper kühlt man, klitschnass im Wind sehr rasch aus, die Beine sind da weniger heikel, da reicht oft die Badehose, die ja Wasser auch gut verträgt.
Endlich befreit vom Regen kommt auch der versprochene Wind auf, der Himmel wird wieder strahlend blau und wir machen high Speed mit über sieben Knoten am Wind. Die Überfahrt bis zur Südspitze von Dominica ist ein reiner Genuss, alle Segler wissen wovon ich da schwärme, man fährt wie auf Schienen, das Wasser rauscht, die Schiffsbewegung ist angenehm, das Land kommt näher und Robert berechnet wieder mal unsere Ankunftszeit, weil es heute so gut geht. Sollte man nie tun, denn kaum fertig gerechnet lässt der Wind nach oder in der Abdeckung der Insel sogar ganz aus, wir stehen oder fahren im Schneckentempo dahin, mit zwei Knoten Fahrt haut man sich den Schnitt dann endgültig zusammen, neue Berechnungen lassen uns hoffen noch vor Einbruch der Dunkelheit in Porthmouth anzukommen. Wir haben es nicht eilig und lassen die Küste mit den Ortschaften an uns vorüber ziehen und hoffen auf einen Fisch an der Angel. Heute bieten wir ihnen verschiedene Köder, Fische und Kalamari in jeder erdenklichen Geschwindigkeit, weit draußen und nahe am Riff, an uns liegt’s nicht, hier scheinen die Fische alle satt zu sein oder sie sind gut geschult was sie alles besser nicht jagen sollen. Bis zuletzt lassen wir die Angeln draußen, ohne Erfolg, Nudelauflauf ist auch ein würdiges Abendessen. Wir ankern, werden von Cobra, einem der Pays betreut, er freut sich wenigstens nächste früh mit uns ins Geschäft kommen zu können. Und da sind sie gut organisiert und geschäftstüchtig, gleich in der Früh ist er wieder da und fragt was er für uns tun kann, wir vereinbaren über ihre Boje und Tank Wasser zu nehmen, ist zwar gut doppelt so teuer wie am Großschiffanleger, aber die 17 Euro sind gut investiert, es ist bequemer und wir ersparen uns eventuelle Kratzer beim Anlegen. Und weil wir um zehn schon Anker auf und um halb elf fertig sind legen wir gleich Richtung Le Saints ab. Die Saints erreichen wir in gemütlicher Fahrt bei immer schwächer werdenden Wind, zuletzt geht's nur mit 2,5 Knoten dahin, aber wir bewegen uns in die richtige Richtung und es ist Zeit. Am frühen Nachmittag steuern wir die Bucht an der Grande Islet an, einer unbewohnten Insel mit einem ausgewiesenen Ankerplatz. Zwei Schiffe sind schon da, wir stellen uns dazu, guter Halt auf Sandgrund und genießen den einsamen Ort. Hier muss man schnorcheln und Robert jagt auch gleich wieder ein paar Langusten fürs Nachtmahl, so haben wir uns unsere Reise vorgestellt, unabhängig, einsame Orte, schöne Plätze. Die Bequemlichkeit lässt uns dann in den nächsten Tagen doch den Ankerplatz in Richtung Isle de Haute verlegen, frisches Brot, Salat und Gemüse, natürlich würden wir ohne all dem auch noch gut einige Zeit auskommen, aber wenn es so nahe ist, freut mich Brot backen nicht so recht und es widerstrebt einem aus Konserven eine bekömmliche Mahlzeit zu basteln. Und es tut uns gut auch einige Schritte an Land zu tun, Fort Napoleon erstatten wir einen Besuch, echt sehenswert und eine Runde zu den Buchten der Südküste machten den Tag perfekt. Zurück an Bord wird wieder geschnorchelt und gelesen. Hier gleich neben dem Ankerplatz sind einige Rifffelsen im Wasser, es wimmelt nur so von allen erdenklichen bunten Fischen, man liegt gemütlich mit Taucherbrille und Schnorchel im Wasser und beobachtet das emsige Treiben. Solange bis einem kalt wird, mir zuerst, Robert erst später, aber trotz der 28 Grad Wassertemperatur kühlt man aus, vielleicht doch den Neopren wieder hervor holen?
Eigentlich haben sie in den Les Saintes Bojen ausgelegt und das Ankern nahezu unmöglich gemacht, dachten wir, aber jetzt stehen wir seitlich vom Ort wieder auf einer schönen Sandflächen mit etwa 5 anderen Schiffen, Platz genug, kein Grund unbedingt eine Boje zu nehmen und zu zahlen. Diesmal machen wir Bekanntschaft mit einem eigenartigen Franzosen. Wir ankern in einer wirklich großen Lücke, in Kroatien könnte man sonst sicher in keiner Bucht mehr einen Platz finden, wir haben unsere endgültige Position gerade erreicht, den Anker eingefahren beginnt der Franzose Anker auf zu gehen. Zuerst denken wir, ah interessant, fährt der jetzt, da hätten wir ja noch mehr Platz gehabt. Er nimmt sportlich den Anker per Hand hoch und, wir trauen unseren Augen nicht, fährt ein paar Meter um ihn dann wieder fallen zu lassen. Ein neues Ankermanöver, scheinbar wegen uns, waren wir ihm zu nah? Warum hat er nichts gesagt oder wie die Amerikanerin wild gestikuliert? Ankern ist nicht nur im Team immer gut für psychologische Studien, auch die umgebenden Crews sind schwer einzuschätzen und noch schwerer zu verstehen, da müsste man Ankerpsychologie studieren, hat viel mit Privatsphäre und Sicherheitsgefühl zu tun, auf jeden Fall beschäftigt uns auch dieses Verhalten und wir überlegen ob wir ihn ansprechen sollen, ein Pardon würden wir sogar auf Französisch zusammen bringen.
Ergibt sich dann nicht, denn unsere Nachbarn rudern dann rasch mit ihrer Zille an Land und waren den Rest des Tages nicht mehr gesehen.
Wir bewegen uns jetzt seit Tagen schon in einer Leichtwindphase, die nächsten Tage soll der Wind dann endgültig auslassen um danach wieder mit den 25 Knoten und mehr zu blasen. Reiseplanung, ohne Wind, kein segeln, dafür können wir auch an etwas ausgesetzten Ankerplätzen stehen und Landausflüge machen, Montserrat ist so eine Insel, die sollten wir noch erreichen bevor der Wind endgültig einschläft. Damit ist klar, nächster Tag vorbei an der Westküste von Guadeloupe bis Deshaies, der nördlichste Ort, soll sehr nett sein, wird von fast allen Seglern die hier auf und ab tingeln mal angefahren.
Wir schleichen wieder im jetzt schon üblichen Schneckentempo an der Küste entlang, da hofft man hinter jedem Cup den Ort zu sehn vor dem man ankern möchte, zuletzt tauchen recht steile Felswände auf und eine, so scheint es eher tief eingeschnittene Bucht, wo soll man denn da ankern? Die Bucht von Deshaies erinnert uns an Europa, zuletzt sind wir so auf den Balearen gestanden, haben uns selbst zwischen den bereits liegenden Schiffe einen Platz gesucht, noch ausreichend Platz zum schwojen, da kommen noch ein Haufen andere Schiffe die sich beherzt dazwischen ankern, zuletzt ist es wirklich knapp und so mancher hat kaum Kette gelegt und triftet im Ankerfeld herum. Nichts für schwache Ameriknerherzen, die sollten hier eher fern bleiben.
Deshaies ist ein netter Ort, sehr touristisch mit vielen netten Boutiquen und Lokalen und es ist recht viel los, ungewohnt, da ist sogar St. Anne verschlafen dagegen obwohl dort so viele Schiffe stehen. Hier scheint auch ein reger Tourismus von Land aus zu existieren und die gehen eher abends mal aus, die Lokale sind gut besucht. Wir bleiben nur bis nächste Früh weil wir den angesagten Wind bis Montserrat noch nutzen wollen, dort soll es ohnehin dann am besten Flaute haben um sicher zu stehen. Leider ist der Wind schwächer als vorhergesagt, den ganzen Tag nie über 8 Knoten, meist gerade mal 5 kn, zu wenig um bei der doch noch recht hohen Welle zu segeln. Wir versuchen es lange mit dem Gennaker, frei fliegend, so haben wir noch am ehesten Erfolg und können zumindest einen Teil der Strecke segeln, der Rest muss motort werden, tut in der Seele weh, aber heute geht's mal nicht anders. Als Entschädigung für unsere Mühen geht ein 3,5 kg schwerer Barracuda an die Angel, das Abendessen und eine weitere Mahlzeit ist gesichert.
Vorbei an der Westküste von Montserrat sehen wir deutlich den noch aktiven Vulkan und die Lavaströme die sich ins Tal und über Plymouth ergossen haben, das Ausmaß der Zerstörung ist gigantisch, eine bedrückende Stimmung, wenn man Hausruinen, teilweise nur mehr Dächer oder den letzten Stock aus der grauen Lava hervorschauen sieht. Am Rand sind noch ganz intakte Häuser, ebenfalls verlassen, denn Plymouth ist seit 2006 endgültig aufgegeben und das gesamte gefährdete Gebiet zum Sperrgebiet erklärt worden. Wöchentliche Vulkanaktivitätsmeldungen werden in Gefahrenstufen ausgewiesen, bei gelb darf man zum Beispiel das Sperrgebiet bei Tag besegeln, sonst muss man einen größeren Abstand halten um nicht von Gesteinsmassen, die sich auch ins Meer ergießen können, getroffen zu werden. In der Nacht hat hier ohnehin niemand was verloren. Die Vulkanausbrüche, ab 1995, ein großer 1997, bei dem Plymouth fast zur Gänze verschüttet wurde, hat die Insel in einen Ausnahmezustand versetzt. Vorher war sie genauso wie alle anderen ein tropisches Paradies, an den Hängen des Vulkans fruchtbarer Boden, an der Küste die Ortschaften und der Flughafen, 11 000 Menschen, waren auf der Insel zu Hause. Zum Glück konnten die Menschen vor den Ausbrüchen weitgehend evakuiert werden, es war fast ausschließlich Sachschaden zu beklagen, davon aber so viel, dass bis auf 5000 alle ausgewandert sind. Hier erlebt man die Gewalt einer Naturkatastrophe hautnah und auch die bleibenden Auswirkungen, das Leben war durch die Ausbrüche, Schwefeldämpfe und die Luftverschmutzung durch Asche sehr erschwert und ungesund. Die Infrastruktur, also auch die Schulen waren zerstört und sowas baut man ja nicht in ein paar Wochen wieder auf. Die hier verbleibenden wohnen jetzt alle im Inselnorden und Richtung Nordostküste, hier wurden alle Amtsgebäude, eine Veranstaltungshallen und eben die Häuser und Schulen neu gebaut. Es gibt nur ein paar Orte, die aber alle eher Streusiedlungen sind, Lookout ist ein Siedlungsort im Nordosten, man sieht aufs Meer, welches mit der heran rollenden Atlantikdünung so ungemütlich wie überall ist. Der Ort besteht aus lauter gleich aussehenden Häusern, einer Kirche, die man kaum erkennt, Schule, kleine Geschäfte. Wir sind am frühen Nachmittag dort, es wirkt wie ausgestorben, selten sieht man jemanden in seinem Garten oder vor dem Haus. Der Bus fährt bis hierher und dreht dann wieder um, also quasi das Ende der Zivilisation. Die Straße geht an der Ostküste noch weiter, bis zum Sperrgebiet oder sogar hinein, da darf man wieder nur mit Sondergenehmigung und geführt unterwegs sein. Wenn man von der Insel berichtet dreht sich alles um den Vulkan, man wird auch nur zu Taxitouren zum Insel- und Vulkanbesichtigen angesprochen. Wir gehen einiges zu Fuß um mal einen Eindruck von der Insel zu bekommen, holen uns eine Karte von der Touristeninformation und nehmen dann in alle Richtungen die öffentlichen Busse, die hier, wie überall um 3 EC pro Strecke fahren. Um weitere 2 EC bringt er uns sogar den Berg hoch bis zum Observatorium mit Blick auf Vulkan und Plymouth und Film über die Katastrophe. Was hier auffällig ist, alle sind sehr freundlich scheinen aber mit frei herumstreifenden Touristen wenig anzufangen, man muss sich aktiv durchfragen, wird nur von weitem gegrüßt, aber nie was gefragt oder in ein Gespräch verwickelt. Der Hafen in der Little Bay ist auch besonders, man ankert zwischen oder hinter den Fischern an der Nordseite der sehr offenen Bucht, steht daher immer im Schwell, weswegen man bei stärkeren Winden hier tatsächlich nichts verloren hat. Im Hafen legen an der kurzen Mole die Fähre und Frachter an, außen kann man mit dem Dingi festmachen, mit Heckanker weil man sonst an der Mauer scheuert und dann muss man irgendwie über die Mauer rauf und runter. Die einzige Leiter ist stark angerostet und ums Eck, jeder entwickelt da seine eigene Technik, bequem ist es auf alle Fälle nicht. Und zu allem Überdruss muss Robert beim Ablegen den Anker frei tauchen, er hat sich hinter einem Felsen verklemmt. So werden die Landgänge schon im Hafen zum Event und nicht zu einem gemütlichen “na da gehen wir mal rasch eine Runde spazieren”. Der Hafen selbst ist ein Hochsicherheitgelände, 24 Stunden bewacht mit Security die alle Personen, die ins Hafengelände kommen oder dieses verlassen, registriert. Haben wir so auch noch nie erlebt, auf jeden Fall scheint hier das Dingi auch nicht abgesperrt sicher zu liegen, schade, dass man wegen dem Wind hier nicht unbeschwert bleiben kann. Und ein Ort, den man leicht erreicht wäre auch attraktiver als die Baustelle und die etwas unmotiviert dazwischen stehenden Gebäude die man vom Hafen aus sieht. Angeblich wollten sie hier einen Ort errichten, sogar eine Marina, bisher sieht nicht viel danach aus. Ich finde es auch schade, dass die Insel sich fast ausschließlich mit dem Katastrophentourismus präsentiert und ihre Schönheit, die sie ja weiterhin hat nicht zugänglicher macht. Die “zentral hills” sind angeblich schön zu durchwandern, unberührte tropische Natur mit vielen endemischen Tieren, es ist nur etwas schwierig zu Wanderkarten zu kommen und dann zum Ausgangspunkt, wenn man nicht für alles Taxis zahlen möchte und die sind wie überall eher teuer. Man bräuchte hier etwas mehr Zeit um die Insel wirklich zu erfassen und genießen zu können, so wie man hier rasch mal vorbeischaut bleibt sie die Insel die abweisend ist und außer dem Vulkan nichts hat. Wir haben uns wenigstens einen ersten Eindruck machen können und auch abseits vom Vulkan die Insel erkundet und schöne zwei Tage verbracht.
Die Strecke von Montserrat, vorbei an dem Rock Redonda und Nevis, bis nach Basseterre war ein super schöner Segeltag. Zuerst noch etwas viel Welle von schräg vorne, sodass wir Redonda östlich umsegeln mussten, dann aber gute Bedingungen für ausgebaumte Genuar und Groß. So sind wir über den Atlantik geschippert, man fühlt sich gleich wieder wie auf großer Strecke und vielleicht wissen das die Fische auch, reichlich Fang! Schon vor Redonda surrt die Penn Senator, Roberts neue Multirolle das erste Mal, er kurbelt den Fisch heran und wir holen ihn mit dem Bootshaken an Bord. Mit dem Beiboot hinten oben und der Angelrute seitlich daneben raus, lässt sich die Beute anders nicht an Bord hieven. Bei größeren Fischen wird es da etwas mühsam werden, aber die Kaliber, von ein paar Kilogramm gehen noch gut. Steuerbord haben wir, wie immer unsere Plastikrolle draußen, heute haben wir uns für zwei Kalamari entschieden, von Robert neu geknotet und mit Doppelpacken versehen. Und tatsächlich ist auch auf dem zweiten Haken was dran, ein Barracuda und ein Tuna, wir freuen uns sehr, haben wir doch bisher heuer nur wenig und kleine Fische gefangen. Robert holt sich den Brustgurt, sichert sich hinten am Heck und nimmt die Fische aus. Kaum fertig mit der Arbeit, wir nähern uns Nevis, surrt die Rolle ein zweites Mal und auch auf der anderen Seite ist wieder was dran. Da kommen wir fast in Stress, soviel Fisch auf einmal, rein damit, betäuben und murksen, dann ist wieder Zeit für alles andere. Robert sammelt sich und nimmt den 4,5 kg schweren Tuna und den zweiten Barracuda aus. Vorbei an Nevis wird es uns dann schon fast unheimlich. Noch weitere vier Barracuda und ein Tuna gehen an die Angeln, den Barracudas schenken wir wieder die Freiheit, die gehören ja nicht zu unseren Lieblingsfischen und wir wissen auch nicht wie gut sie sich haltbar machen lassen, Tunas gehen da gut. Fisch für die nächsten Tage, gegrillte Filets und Fischsuppe, reichlich wird gepökelt und zu Fischspeck verarbeitet und der Rest wird in Gläsern eingerext. Und nebenbei segeln wir zügig unserem Ziel entgegen. Basseterre ist rasch erreicht zuletzt werden wir von einem Militärschnellboot eskortiert und wir befürchten schon, dass sie an Bord kommen und uns kontrollieren wollen. Zum Glück ziehen sie mit samt ihren Waffen wieder ab und notieren nur unseren Schiffsnamen. Weil es Freitag ist beeilen wir uns um noch einklarieren zu können. Alle Behörden abgeklappert und unsere 60EC bezahlt ziehen wir noch eine erste Runde durch den Ort. Vom Hafen muss man zuerst durch die künstliche Stadt, die Einkaufs Mall und dahinter stehen dann die kolonialen Bauten in britischem Stil, normale Supermärkte, Straßenverkäufer und jeder Menge Grillstände, viel Betrieb und laute Musik. Am Ankerplatz passt die Musik von der Lautstärke viel besser und wir sitzen erste Reihe fußfrei bei gegrilltem Fisch und Salat auf Tellern serviert und mit normalem Besteck, nicht im Stehen oder sitzend am Straßenrand mit Plastikgabel aus Styroporboxen essend. Gut müde klingt der Tag aus und wenn hier nicht schon wieder so ein unangenehmer Schwell herein stehen würde, könnte man es hier gut länger aushalten, so sind wir am nächsten Tag nachmittags wieder weg, denn noch eine Nacht, in der man sich ständig verkrampft, macht keinen Spaß. Die einzige Ankerbucht, in die keine Welle steht ist die White House Bay und die dahinter liegende Bucht mit der Einfahrt in den Christoph Harbour. Wir liegen gut, die SY Kali Mera und die SY La Joya sind auch da, eine Designer Bar mit Dingi Dock ist der Weg an Land, was allerdings bedeutet, dass sie einem nur zu ihren Öffnungszeiten mit dem Dingi am Steg haben wollen und man auch was konsumieren soll. Das tun wir auch, ist ja auch nicht so schlecht mal bei einer Runde Bier zusammen zu sitzen und Reise News auszutauschen. Hans, ein Schweizer ist auch mit von der Partie, wir erkennen ihn erst nach einiger Zeit wieder, er hatte seinen Kat auch in der Grenada Marina, da ist er uns ein paarmal über den Weg gelaufen und wir haben ein paar Worte gewechselt, aber damals waren wir alle sehr beschäftigt und wenig zum Sitzen und Plaudern aufgelegt.
Jeder erzählt was er so in den nächsten Tagen vor hat und bald wird klar, dass man hier so ziemlich weit weg von jeglicher Infrastruktur ist, kein Bus, kein Geschäft weit und breit. Die Marina hat hohe Betonstege und ein Dingi Dock welches man für Tagesausflüge benutzen soll, vereinzelt steht eine große Motor- oder Segelyacht drin, sonst ist alles noch in Bau. Wir erkundigen uns, ob wir hier mal anlegen könnten und was das so kosten würde, erledigt sich rasch, denn so kleine Schiffe wie wir sind nehmen sie nicht, vielleicht später mal, meint sie, aber noch setzen sie nur auf die Großen, da lässt sich auch mehr Geld abschöpfen. Unser Spaziergang am nächsten Tag auf dieser südlichen Halbinsel und dann danach zwischen Basseterre und Frigate Bay zeigt uns das Ausmaß der Projekte. Luxusvillen, noble Ressorts, zu mieten, zu kaufen mit Pools, Golfplatz und Meerblick. Die Landschaft rundherum, abgesehen von den Baugruben, ist nicht besonders attraktiv, erinnert uns an Kroatien, viel Steine, dürre Wiesen, Buschwerk und Kakteen. Dazwischen flitzen die Affen rum, eine Attraktion der Insel. Wir fragen uns, ob es wirklich so viele Reiche gibt die hier investierten und Zeit verbringen wollen? Wenn nicht, steht alles leer und verfällt so rasch wie sie es aufgebaut haben, wer die Schulden dann zahlt, Bauskandal und so? Es überkommt uns ein etwas beklemmendes Gefühl, hier läuft irgendwas falsch, wieder eine Insel die gut zur Hälfte nichts mit den Einheimischen zu tun hat, strikte Trennung, Security und wenn überhaupt gibt es Jobs im Service oder jetzt am Bau. Da wundert es nicht, dass im Villenviertel eingebrochen wird und alles, was sich bewegen lässt, Füße bekommt. Wir kommen gerade mitten in eine Verbrechersuchaktion hinein, sie suchen mit Drohnen und Hundestaffeln, irgendwo im Gebüsch sollte der Einbrecher mit Flachbildschirm sein, wahrscheinlich versteckt er sich grad hinter dem riesen Ding. Sie wollen uns gleich ein Taxi rufen, weil wir hier nicht sicher spazieren können, meinen Sie, wir winken ab, gehen zurück zur Hauptstraße und von dort aus zum Strand. Die Stecke von und zur Marina fahren wir mit dem Daumen, das geht auch hier gut, rasch hält wer an und nimmt uns mit, natürlich die einfachen Leute mit halb kaputten Autos, die Türen gehen nur mit Gewalt oder von außen auf, die Neuwagen mit getönten Scheiben zischen vorbei. Dienstag können wir dann mit Herbert und Tadeja von der SY Kali Mera und ihren Freunden, Gerhard und Denisa mit dem Leihauto mitfahren und die Bergtour auf den Mt. Misery mitmachen. Wunderschöne Wanderung, anstrengend, aber lohnend. Ein netter gemeinsamer Tag, Einkauf am Fischmarkt und Gemüse an den Straßenständen, dann zurück auf die Schiffe. Mittwoch, wir bleiben noch und rasten ein bisschen, die anderen sind schon in der Früh weg. Man steht hier gut und die nächsten Tage ist wieder viel Wind angesagt und wir haben noch gut Zeit bis Sint Maarten, da können wir es uns einteilen und müssen uns nicht gegen Wind und Welle plagen und wenn wir nicht an Land wollen ist die Bucht wunderschön. Zeit zum Lesen und auch wieder die weitere Route zu überlegen, sollen wir von hier aus nach St. Bath oder doch, wie ursprünglich geplant über Statia und Saba nach Norden? Wir überlegen alle für und wider und versuchen aus den Beschreibungen raus zu lesen ob und wo wir am besten stehen werden, also am wenigsten rollig, denn das nervt. Schlussendlich klingt es überall hübsch gleich gut oder schlecht, der Wind soll für einige Tage sogar etwas nachlassen, also werden wir es riskieren und Statia mal anlaufen, Freitag wäre günstig. Dass wir Donnerstag dann doch schon wieder vor Basseterre stehen und uns eine Nacht Geschaukel nochmals antuen, liegt an einer kleinen Panne. Mir bricht beim Frühstück ein Stück Zahn von einer Plombe, schmerzt leicht, ist rau und unangenehm, zuerst denke ich wird schon bis Sint Maarten gehen, dort sind empfohlene Dentisten. Dann befragen wir doch das Internet und finden auch hier eine vertrauenswürdige Adresse, die wir dann auch gleich nutzen. Und wenn ein Entschluss mal gefasst ist, ist er auch rasch umgesetzt, um ca. 13 Uhr in Basseterre, um 14 Uhr beim Dentisten, wir warten einige Minuten in den bequemen dunklen Ledersofas und geben meine Daten beim Empfang ab, dann kommt Dr. Shaun und nimmt mich gleich dran. Um 14 Uhr ist alles erledigt, umgerechnet 100 Euro gezahlt, alles ok, war eine positive Erfahrung, hoher hygienischer Standard, sehr freundlich und genau, bleibt nur zu hoffen, dass diese Plombe noch lange hält und die Reise mitmacht.
Freitag geht's dann, wie geplant wieder Anker auf und vor dem Wind Richtung Statia, diesmal leider ohne Fisch, wäre ja zu schön, wenn man immer was dran hätte. Im Süden der Insel fallen die weißen Wände schon von weitem auf, auch der Vulkankegel des Mt. Quill, des höchsten Berges hier. Die Anfahrt auf die Ankerbucht und die Hauptstadt verwirrt etwas, man sieht einen kleinen Hafen, eher Industriehafen, rundherum auch einige große Frachter vor Anker. Hinter dem Strand verläuft eine Straße, ein paar wenige Häuser und dann eine Felswand, an deren Anhöhe dann die Stadt steht, die man aber vom Meer aus kaum sieht. Ein alter Sklavenweg, gepflastert und steil geht direkt ins Zentrum und zur Burg, die Straße macht einen weiten Bogen und kommt am nördlichen Ende der Stadt raus. Zusätzlich gibt es noch eine steinigen Pfad der am Südende auf dem Plateau rauskommt, schlussendlich haben wir alle Wege probiert, sind ausgiebig im Ort, denn Stadt ist zuviel gesagt, auf der Hochebene vorbei am Flughafen zur Ostküste und zuletzt noch auf den Mt. Quill marschiert. Die nördlichen Berge sind zwar auch mit beschilderten Wanderungen beschrieben, uns scheint der lange Straßenhatscher bis zum Beginn nicht attraktiv und auch die Berge wirken eher dürr von der Vegetation mit Tanklager oben drauf, der größte Widerspruch hier auf der Insel, auf der gerade mal 3500 Menschen leben sollen. Einerseits rufen sie Marinepark und Naturpark aus, alles natürlich kostenpflichtig, schützt die Natur,… andererseits machen Sie sichtlich Geschäft mit Öl oder sonstigen Chemikalien, die ja nicht zu den umweltfreundlichsten gehören.
Statia war geschichtlich immer schon Drehscheibe von Geschäften, früher, so liest man war es eine Freihandelszone, gutes Geschäft für 20 000 Bewohner, auch als “Golden Rock” bezeichnet. Erst im 19. Jahrhundert, als der Handel in der Karibik neu organisiert wurde, verließ sie das Geschäftsglück und die meisten wanderten ab. Heute fragt man sich, wenn man so durch die Straßen schlendert wovon hier alle leben und warum sie nicht mehr aus der Insel machen. Sie hätten zum Beispiel sicher einiges an Fläche wo man was anbauen könnte, man sieht kaum was wachsen außer Gestrüpp, Revier für freilaufende Ziegen, Schafe und Hühner. Als Hahn hat man es hier sichtlich gut, viele spazieren stolz herum, werden sichtlich nicht gleich geschlachtet weil nicht so nützlich wie Hühner. Auch diese laufen, manchmal mit Küken frei herum, ob denen die Eier geklaut werden oder sind die alle für sich und quasi glückliche Hühner.
Wir bleiben hier übers Wochenende, schnorcheln ausgiebig am eingezeichneten Riff, erblicken einige schöne Rochen, eine Schildkröte und auch sonst schöne Fische. Immer wieder die üblichen bunten und Neue, hier auch einige Größere und man kann ganz nah ran, Robert berührt einige fast bevor sie wegschwimmen, sind sich scheinbar sicher, dass sie nicht bejagt werden. Am Strand und auch unter Wasser sieht man noch die Ruinen der alten Handelshäuser, die ja früher das Herz der Insel waren. Angeblich haben hier über 100 Schiffe gleichzeitig geankert und Ware be- und entladen, war früher sicher auch nicht gemütlicher hier in der offenen Bucht, der Schwell schaukelt einem schon ganz schön herum. Bisher jedoch noch erträglich, sodass wir noch bleiben können.
Die Tour am Mt. Quill ist schön, nicht zu aufwendig, der Wald nicht tropisch sondern eher trocken. Auf Schautafeln zeigen Sie was man hier so alles sehen kann, Fauna und Flora und tatsächlich erblickt man dann fast alles, was es hier zu sehen gibt. Zuletzt noch einen Kiri Kiri, ein kleiner Falke, Nationalvogel hier. Nur der heimische Iguana, der von einem dazugekommenen Iguana bedrängt wird, lässt sich nicht blicken, also keiner der beiden, hätten sie ohnehin nicht auseinander halten können.
Am Rückweg finden wir ein paar Kokosnüsse, derzeit ist es eher mau mit ernten, auch schade, aber immerhin Kokos zum naschen oder auch fürs Abendessen. Eine neue Frucht haben wir auch kennen gelernt, Kaschubaum, oder auch Cashewbaum. Die Früchte sind gelbe oder rote kleinen Birnen und unten dran ein Fortsatz, die Cashewnuss. Die Früchte kann man essen, sind säuerlich und recht erfrischend. Die Schale der Nüsse ist stark ätzend, weshalb sie nur maschinell entfernt wird um zur essbaren Cashewnuss zu kommen, kein Wunder, dass die Cashewnüsse so teuer sind. Als ich wegen der leuchtenden Früchte auf so einen Baum zugesteuert bin, bleibt neben mir ein Auto vom Zoll stehen und quatscht mich an. Sie erklären mir wie gut die Früchte sind, ernten eine für mich und einige für sich und zeigen mir am Handy wie die rote Version ausschaut. Sie sind so wie alle hier sehr freundlich und aufgeschlossen, alle grüßen, ist ja auch ein Dorf wo sich alle kennen und wo man spätestens, wenn man das zweite Mal durch die gleiche Gasse kommt, irgendwie dazugehört. Was wir uns fragen, warum hier US Dollar die Währung ist, wo sie doch zur niederländischen Karibik gehören? Ist günstiger fürs Ölgeschäft und insgesamt für den Handel, erfahren wir später von dem Zollbeamten, der uns auch ausklariert. Holland ist ja wirklich weit weg und wirtschaftlich wahrscheinlich unrelevant und die Entscheidung ist lange vor dem Euro getroffen worden, also kein Euro, keine Gulden, sondern Dollar. Wir haben nichts gefunden was sie nach Europa exportieren würden, also Bananen, Zucker, oder Gewürze, nicht einmal Salz wird hier erzeugt. Immer wieder faszinierend, wenn man an so kleinen Inseln anlegt und sie erkundet. So schön es ist alles zu Fuß locker zu erreichen und rasch gut orientiert und organisiert zu sein, so fremd ist einem so eine in sich geschlossene Welt, wäre so, als ob es um Scheibbs herum Wasser gebe und man per Schiff, mit doch beträchtlichem Aufwand mal nach Waidhofen oder Amstetten fahren könnte. Und wir müssten uns vollständig selbst versorgen, oder alles zuliefern lassen, wir wären ein eigner Staat, mit Beamten, Schulen, Krankenhaus und was sonst alles dazu gehört. Vielleicht liegt es auch an diesem Inseldasein, dass gerade auf den kleinen Inseln die Bürokratie und die Sicherheitskontrollen besonders gut ausgebaut sind. Unser netter Beamte kommt aus Bonaire, einer anderen Insel der niederländischen Antillen, er kommt jeweils für sechs Wochen hierher um Dienst zu machen, da gibt es sicher Diäten und andere Vorteile. Und er scheint die hiesigen Beamtinnen mit einer gewissen Genugtuung auf Fehler aufmerksam zu machen und sie in ihrer Freizeit einzuberufen damit sie uns den verabsäumten Einreisestempel in den Pass drücken, erst dann kann er uns ordnungsgemäß entlassen. Während unserer Wartezeit zeigt er uns Interneteinträge von einem Jetskifahrer der die ganze Karibik bereist hat, er hat hier mit ihm ein Interview und ein Video gemacht. Er zeigt uns auch seine Internetseite mit all den Videos und Fotos die er so macht, es ist sein Hobby, man findet ihn unter Big Papa. Mir gefallen seine Aufnahmen gut, er hat einen Blick für Details, macht wunderbare Naturaufnahmen, wir sollten uns noch viel mehr Zeit nehmen und wirklich genau hinschauen, denn die Schönheit verbirgt sich hinter dem ins Auge springenden Chaos oder Schmutz.
Der zunehmende Wind macht die offene Ankerfläche wieder mal zu einem sehr unruhigen Ankerplatz. Erstmals haben wir Schwierigkeiten den Beibootmotor an Bord zu heben, eine Welle reißt mir den Motor aus der Hand und Robert hat ihn noch nicht so fixiert, dass er nicht mehr aus kann, er schlägt gegen unser Heck und macht natürlich einen Lackschaden.
In der Früh geht's dann zeitig los, der Wind ist, wie erwartet über 20 Knoten, Halbwindkurs, damit geht's wirklich zügig dahin, 7 Knoten im Schnitt ist fast neuer Rekord. Zwei Tuna an der Angel machen den Trip zu einem perfekten Tag, wir rauschen schon am frühen Nachmittag in der Marigot Bay ein und ankern gleich in der Nähe der SY Kali Mera und der SY La Joya. Schön sie wieder zu treffen und mit Bier oder Sundowner Neuigkeiten auszutauschen. Abgesehen von den bürokratischen Wichtigkeiten und Einkaufstipps stehen bei uns leider auch zwei Reparaturen an. Zum einen endgültig neue Batterien, die wir, dank Michaels Erkundigungen, die SY La Joya braucht auch welche, rasch gemeinsam bestellen können. Freitags ist Liefer- und Einbautag, der Donnerstag vergeht mit der Organisation neuer Hydraulikschläuche, unser Autopilot leckt, der Ausfall stand uns bevor. Hier ist alles, zu sagen wir mal normalen Marinepreisen, da legt man ohnehin jedes Mal die Ohren an, wenn man die Preise sieht. Unsere zwei Baustellen kosten gleich mal wieder 800 Euro, zum Glück gibt das Konto immer noch was her. Uns gefällt St. Martin oder Sint Maarten sehr gut, wir fahren mit dem Dingi zwischen Frankreich und Holland hin und her, wenn wir mal mit unserm Schiff die Seiten wechseln, müssen wir neu einklarieren und, wie könnte es anders sein wieder neue Gebühren berappen, 20 Dollar und dann noch Tagesgebühren, es summiert sich so über die Wochen, vorerst bleiben wir mal hier. Die Tage vergehen ohnehin rasch, Einkäufe, Reparaturen, Putz und Wäscheservice, alles muss noch vor dem Wochenende erledigt sein, dann kommen Tina und Philip und wir wollen gemeinsam gemütliche Wochen verbringen.